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Riedenburg: Mann nach 20 Minuten unter Wasser wiederbelebt

Ein Mann hat sich gestern bei Riedenburg (Lkr. Kelheim) beim Springen ins Wasser verletzt und war danach 20 Minuten unter Wasser. Dennoch konnte der 24-Jährige wiederbelebt werden.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Nach einem Badeunfall bei Riedenburg ist ein 24-Jähriger nach 20 Minuten unter Wasser reanimiert worden. Der Ungar war am Badesee St. Agatha von einem Steg mit einem Kopfsprung ins Wasser gesprungen. Dabei verletzte er sich nach Polizeiangaben. Zeugen konnten nach dem Sprung nur noch kurz die Arme des Mannes sehen. Ein Taucher rettete den Mann nach 20 Minuten aus fünf Metern Tiefe. Wie die Polizei mitteilt, konnte er trotz der langen Zeit unter Wasser reanimiert werden. Der Ungar wurde umgehend in die Uniklinik nach Regensburg gebracht. 

Tauchreflex schützt Körper zunächst

Wie schwer der Mann verletzt ist, können weder Polizei noch Ärzte sagen. Dass er nach 20 Minuten noch wiederbelebt werden konnte, sei keine Seltenheit, sagt Michaela Huber, stellvertretende Leiterin der Notaufnahme am Uniklinikum Regensburg. "Bei einem gesunden Menschen kann es durchaus sein, dass er auch nach so langer Zeit noch reanimiert werden kann." Der Körper verfüge über einen sogenannten Tauchreflex. Beim Tauchen setze automatisch die Atmung aus und der Herzschlag verlangsame sich, um möglichst lange die lebenswichtigen Organe mit Sauerstoff versorgen zu können.

Gehirnschäden sind dennoch möglich

Allgemein sei es aber so, dass der Tauchreflex nicht lange vor Gehirnschäden durch Sauerstoffmangel schütze, sagt Huber. "Den Herz-Kreislauf wiederherzustellen, ist medizinisch gesehen nicht so schwierig, aber ein Hirnschaden tritt auf, wenn das Gehirn ein paar Minuten ohne Sauerstoff ist. Da kann man schwer sagen, wie der Patient da rauskommt", sagt die stellvertretende Notaufnahme-Leiterin. Eine Prognose über mögliche bleibende Schäden könne in solchen Fällen deshalb erst nach einigen Tagen abgegeben werden.