Rettung von Rehkitzen per Drohne

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Rettung von Rehkitzen in Marktheidenfeld per Drohne

Etwa 100.000 Rehkitze werden jedes Jahr bundesweit beim Mähen getötet. Dagegen will die Rehkitzrettung Marktheidenfeld aktiv werden und ist fast täglich in den Feldern unterwegs, um die kleinen Rehe zu retten. Und zwar mit einer Drohne.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Das Problem ist, dass Rehkitze, wenn sie noch ganz klein sind, bei Gefahr nicht fliehen, sondern sich im hohen Gras verstecken. Und das ist ihr Todesurteil, wenn der Landwirt mit seinem Mähwerk über den Acker fährt. Heute sollen Rehkitze in den Feldern bei Waldzell in der Nähe von Lohr gerettet werden. Zusammen mit seinen Jägerkollegen sowie vier freiwilligen Helfern wollen sie in den nächsten vier Stunden etwa zehn Hektar absuchen. Und schon beim ersten Feld – ein Volltreffer. Ein kurzes Quietschen, dann war es weg. Das Rehkitz war schon ein paar Wochen alt. Da flüchten die Kleinen schon, wenn Gefahr lauert. Sind sie jünger, bleiben sie liegen – verstecken sich im Gras. Das erste Kitz an diesem Tag ist gerettet.

Wärmebildkamera im Einsatz

Mittlerweile hat Marc Deivel schon Routine. Doch das Erkennen der Rehkitze über die Wärmebildkamera verlangt schon ein bisschen Übung. Auch im nächsten Feld wird die Rettungsmannschaft fündig. Deivel schwebt mit seiner Drohne über dem Fundort und dirigiert die Frauen und Männer per Funk zum Rehkitz. Zusammengerollt, mit großen braunen Augen schaut das kleine, samtweiche Rehbaby die Helfer an. Diesmal flüchtet es nicht.

Absprache mit Landwirten

Seit 38 Jahren ist Peter Amann Jäger – natürlich schießt er auch Wild. Doch die Kitzrettung – für ihn eine Herzensangelegenheit. Marc Deivel hat mittlerweile schon das fünfte Mal den Akku seiner Drohne gewechselt. Die technischen Probleme sind lösbar. Schwieriger bei der Kitzrettung ist die Zusammenarbeit mit den Landwirten. Sie müssten nur den Jägern möglichst frühzeitig Bescheid geben, wann sie ihre Felder mähen wollen. Dann könnten die Kitzretter kurz vorher das Feld absuchen. Doch das klappt oft nicht. Zudem ist von den Landwirten auch beim Absuchen der Felder in der Regel niemand zu sehen. Ein bisschen mehr Unterstützung würden sich die Jäger dann doch wünschen. Mittlerweile ist es 7.30 Uhr. Jetzt wird es langsam zu warm. Mit der Wärmebildkamera geht jetzt nichts mehr. Doch bei diesem Einsatz konnten sechs Tiere vor dem sicheren Tod in Sicherheit gebracht werden. Dank der Rehkitzrettung Marktheidenfeld.