Zur Häufigkeit der sexuellen Kontakte machte der 63-Jährige heute keine genaueren Angaben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, das Vertrauen von Patientinnen ausgenutzt zu haben.
Mediziner bittet um Verzeihung
Der Mann sagte vor Gericht aus, die Frauen seien seine intimen Freundinnen gewesen, jetzt seien sie Opfer. Der Mediziner, der seine Approbation inzwischen abgegeben hat, bat um Verzeihung bei den Frauen, sollte er ihnen Schaden zugefügt haben.
Zu den Patientinnen emotionale Bindungen aufgebaut
Er bat auch seine Familie um Verzeihung, seine bald geschiedenen Ehefrau und seine vier erwachsenen Töchter. Sein zentrales Gefühl sei Scham, so der Angeklagte. Er sehe diese Kontakte aber nicht als "sexistisch" oder als "Missbrauch" an. Er habe zu den Patientinnen emotionale Bindungen aufgebaut. Die sexuellen Kontakte seien einvernehmlich gewesen.
Nun in "richtiger" psychotherapeutischer Behandlung
Die Staatsanwaltschaft hält dem entgegen, dass die drei Frauen zu der Zeit, als sie bei dem Angeklagten in psychotherapeutischer Behandlung waren, alle sehr labil oder leicht beeinflussbar und in schlechter psychischer Verfassung gewesen seien. Die Rechtsanwältin von zwei betroffenen Frauen, Monika Goller, sagte dem Bayerischen Rundfunk, dass es für ihre Mandantinnen keine Liebesbeziehungen gewesen seien. Sie hätten dadurch psychische Schäden davon getragen und befänden sich jetzt in "richtiger" psychotherapeutischer Behandlung. Es werde noch lange dauern, bis sie das Geschehene aufgearbeitet hätten.
Erstes mutmaßliches Opfer sagt aus
Der Prozess vor dem Landgericht Ansbach wird morgen mit Zeugenaussagen fortgesetzt. Dann wird sich voraussichtlich auch die erste der drei geschädigten Frauen äußern. Die Vernehmung des mutmaßlichen Opfers könnte unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen. Das Urteil in dem Prozess soll Mitte Januar fallen.