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Die fünf Angeklagten mit ihren Rechtsanwälten vor dem Landshuter Landgericht

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Prozess wegen Entführung: Gericht verhängt Haftstrafen

Wegen ein paar Tausend Euro ist im Frühjahr 2017 ein Geisenhausener nach Landshut entführt worden. Dafür mussten sich fünf Menschen vor Gericht verantworten. Das Landgericht in Landshut hat die Angeklagten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Vor dem Landgericht in Landshut ist gestern der Entführungsprozess gegen fünf Angeklagte zu Ende gegangen. Das Gericht verhängte mehrjährige Haftstrafen. Die fünf Täter hatten einen jungen Mann aus Geisenhausen verschleppt. Das Opfer schuldete der 29-Jährigen Hauptangeklagten Geld. Erst als die Polizei Wind von der Sache bekam, ließen sie den jungen Mann frei.

Angeklagte gestehen Tat weitgehend

Die Drahtzieherin wurde zu einer Strafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt. Für den zweiten Hauptangeklagten, der laut Gericht eine tragende Rolle spielte, verhängte die Kammer eine Jugendstrafe von drei Jahren und sechs Monaten. Die anderen drei jungen Männer wurden wegen Beihilfe zu Jugendstrafen zwischen zwei Jahren und drei Jahren und neun Monaten verurteilt.

Die Angeklagten hatten die Tat weitgehend gestanden und sich entschuldigt. Einer sagte in seinem Schlusswort, dass es ihm extrem leid tue.

Elektrogeräte statt Bargeld

Das Entführungsopfer hatte zwischen zwei- und dreitausend Euro Schulden aus Drogengeschäften bei der Hauptangeklagten. Die 29-Jährige selbst hatte Druck von ihren Lieferanten. Um an das fehlende Geld zu kommen, wurde das Opfer in Geisenhausen entführt.

Während der 19-Jährige in einer Landshuter Wohnung festgehalten und mit Luftdruckpistolen bedroht wurde, sollten bei ihm daheim Elektrogeräte statt Bargeld mitgenommen werden. Die Polizei wurde aber schnell eingeschaltet. Das Opfer wurde freigelassen, noch bevor die Beamten zugriffen.