Bildrechte: Der U-Bahnhof Marienplatz in München
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pa/dpa/Peer Grimm

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Prozess um tödlichen U-Bahn-Schubser

Prozess um tödlichen U-Bahn-Schubser

In München soll heute das Urteil gegen einen 37-jährigen U-Bahn-Rempler fallen. Er soll am Marienplatz einen Rentner am Bahnsteig so geschubst haben, dass dieser stürzte und ein tödliches Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Von Birgit Grundner

Das alles tue ihm wahnsinnig leid, versicherte der 37-Jährige bereits vor Gericht in seinem Schlusswort.

"Das macht mir schwer zu schaffen." Angeklagter

Der Mann beteuerte, dass er seit dem Vorfall schlaflose Nächte habe. An das, was passiert ist, hat er nach eigenen Angaben nur schemenhafte Erinnerungen, weil er unter dem Einfluss von Psychopharmaka und dem Drogenersatz Methadon stand.

Rentner stürzt zu Boden

Fest steht: Im Gedränge vor der U-Bahn-Tür kam es zu einer kurzen Auseinandersetzung.zwischen dem 37-Jährigen und dem 87 Jahre alten Rentner. Ob der Jüngere den Älteren nun wirklich geschubst oder ihm nur einen "Wischer" versetzt hat – der Rentner stürzte jedenfalls und schlug mit dem Kopf am Boden auf.

Tödliches Schädel-Hirn-Trauma

Später stellte sich heraus: Er hatte nicht nur eine Platzwunde, sondern auch ein Schädel-Hirn-Trauma. Nach drei Monaten ist er daran gestorben. Die Staatsanwaltschaft fordert vier Jahre und vier Monate Haft, die Verteidigung nur knapp drei Jahre. In einem Punkt sind sich beide Seiten einig: Der 37jährige, der seit Jahren drogenabhängig ist, sollte in eine Entziehungsanstalt.