Vor dem Landgericht Weiden hat am Morgen der Prozess um einen brutalen Raubüberfall auf zwei Senioren begonnen. Der damals 90 Jahre alte Mann und seine 80-jährige Ehefrau waren im April 2016 in ihrem Haus überfallen und ausgeraubt worden. Die Senioren leiden bis heute unter den Folgen.
Angeklagt sind insgesamt fünf Männer aus Osteuropa und der Oberpfalz. Zu Prozessbeginn wollte sich keiner von ihnen zu den Vorwürfen äußern. Zwei der Männer kündigten aber an, sich an einem anderen Verhandlungstag einzulassen.
Zwei Verdächtige sind noch auf der Flucht
Insgesamt sollen acht Männer bei dem Überfall mitgewirkt haben. Zwei von ihnen sind noch auf der Flucht, ein weiterer sitzt in Österreich in Haft. Vier der Täter sollen den Überfall durchgeführt haben. Angeklagt ist bisher aber nur einer dieser Gruppe, ein 40-jähriger Ukrainer. Ihm wird schwerer Raub in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen. Bei den anderen Haupttätern handelt es sich um die Flüchtigen und den in Österreich inhaftierten Mann. Allen weiteren Angeklagten wird Beihilfe vorgeworfen.
Die Täter waren mitten in der Nacht in das Haus des Ehepaares eingedrungen. Sie misshandelten die Senioren und fesselten sie. Dann durchsuchten sie eine Stunde lang das ganze Haus. In Blechdosen fanden sie mehr als 70.000 Euro. Mit einem Mietauto flüchteten sie über die Autobahn nach Tschechien.
Von ebenfalls angeklagten Tippgebern aus der Oberpfalz sollen die vier Haupttäter erfahren haben, dass es bei dem Paar Bargeld "zu holen" gäbe.
Für den Prozess sind 42 Zeugen geladen
Für den Prozess sind derzeit insgesamt zwölf Verhandlungstage angesetzt. Bislang sind 42 Zeugen und fünf Sachverständige geladen. Der Prozess wird am 12. März fortgesetzt.