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Der Angeklagte mit seinen Verteidigern kurz vor dem Verlesen der Erklärung

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Prozess in Passau: Angeklagter gesteht Tötung der Ex-Freundin

Prozess in Passau: Angeklagter gesteht Tötung der Ex-Freundin

Der Angeklagte im Passauer Mordprozess hat von seinem Verteidiger eine Erklärung verlesen lassen: Darin gibt er zu, seine Ex-Freundin erstochen zu haben. Allerdings sei er erheblich angetrunken gewesen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Der Angeklagte im Passauer Mordprozess gibt zu, seine Ex-Freundin in Freyung (Lkr. Freyung-Grafenau) erstochen zu haben. Der 23-jährige ließ seine Anwälte vor dem Landgericht Passau eine entsprechende Erklärung verlesen.

Streit ist eskaliert

Er ließ erklären, dass er am 26. Oktober 2017 eine größere Menge Wodka getrunken habe. Am Abend habe sich das Paar, das sich kurz vorher getrennt hatte, in der Wohnung des Opfers in Freyung heftig gestritten. Die Ex-Freundin sei dabei ausgerastet, habe die Mutter des Angeklagten grob beleidigt und ihm auch damit gedroht, dass er den gemeinsamen Sohn nie mehr sehen dürfe. Der Streit sei dann eskaliert. Nachdem der Angeklagte seine Ex-Freundin geohrfeigt habe, habe sie zu einem Messer gegriffen und ihn bedroht. Im Schlafzimmer sei es dann zu der tödlichen Auseinandersetzung gekommen.

Angeklagter bittet Familie um Vergebung

In der Erklärung des Verteidigers heißt es wörtlich:

"Wie der Angeklagte an das Messer kam, das die Ex-Freundin im Schlafzimmer zunächst noch in der Hand hielt, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Zum Zeitpunkt der Tat stand unser Mandant unter erheblichem Alkoholeinfluss." Erklärung des Angeklagten über seine Verteidiger

In der Erklärung stand außerdem, dass er die Familie des Opfers um Vergebung bitte und die Tat zutiefst bereue und sich schäme. Er habe seine Ex-Freundin geliebt und seinem geliebten Sohn die Mutter genommen.

Aussage eines psychologischen Gutachters geplant

Der Prozess soll am Nachmittag fortgesetzt werden. Vor den Plädoyers ist noch die Aussage eines psychologischen Gutachters geplant. Das Urteil soll Ende November gesprochen werden.

Flucht mit Sohn nach Spanien

Der Mordfall hatte vor einem Jahr Schlagzeilen gemacht und die ganze Region erschüttert. Dominik R. soll die Leiche der getöteten Ex-Freundin in einem Müllsack verpackt und in der Wohnung versteckt haben. Der Leichnam wurde erst gut zwei Wochen danach von der Mutter der Getöteten gefunden. Der Angeklagte flüchtete mit dem gemeinsamen 18 Monate alten Sohn mit einem Auto in Richtung Spanien. Ein Spezialkommando der spanischen Polizei nahm ihn in Loret de Mar fest.