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Schild 'Justizgebäude' am Landgericht Nürnberg-Fürth

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Prozess in Nürnberg: Frauen betäubt und vergewaltigt

Ein 41-jähriger Sanitäter soll 24 Mal Frauen vorgegaukelt haben, er wolle medizinische Studien durchführen, dann soll er sie betäubt und missbraucht haben. Nun steht der Mann in Nürnberg vor Gericht.

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Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

Der 41-Jährige Mann muss sich unter anderem wegen Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung ab heute vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann, der auch als Rettungsassistent und Sanitäter gearbeitet hatte, vor, in 24 Fällen Frauen vergewaltigt zu haben.

Taten gefilmt

Die Frauen soll der Mann größtenteils privat gekannt oder kennengelernt haben. Seinen Opfern soll er erzählt haben, er arbeite an medizinischen Studien und wolle sie deswegen untersuchen. Hierbei soll er ihnen, so die Anklage, ein Mittel verabreicht haben, das bei den Frauen zur Bewusstlosigkeit führte. Anschließend missbrauchte er sie. Der Mann hatte als ehrenamtlicher Rettungsassistent medizinische Kenntnisse, so Gerichtssprecher Friedrich Weitner.

"Die Taten fanden in Wohnungen der Opfer oder des Täters, nicht jedoch während des Dienstes als Sanitäter, statt". Friedrich Weitner, Sprecher des Landgerichts Nürnberg-Fürth

Nach BR-Informationen übte der 41-Jährige den Beruf des Sanitäters im Ehrenamt aus und war im Hauptberuf als Schornsteinfeger tätig. Einige Taten soll der Mann auch gefilmt haben. Die Videos stellten Beamte der Kriminalpolizei bei einer Wohnungsdurchsuchung des Angeklagten sicher. Die Frauen waren offenbar aufgrund der überzeugenden Art des Mannes gutgläubig und nahmen an, sie seien Teil medizinischer Studien.

Opfer erstattet Anzeige

Die Taten reichen bis ins Jahr 2009 zurück. Aufgeflogen ist der Schwindel erst im vergangenen Jahr, als ein Opfer Anzeige bei der Polizei erstattete. Nach BR-Informationen ist der 41-Jährige größtenteils geständig, für den Prozess sind mehrere Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil soll Ende November fallen.