"Reichsbürger" von Georgensgmünd

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Prozess gegen "Reichsbürger" - SEK-Beamte werden vernommen

Vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth wird heute der Prozess gegen den "Reichsbürger" von Georgensgmünd fortgesetzt. Der Angeklagte hatte zunächst geschwiegen. Nun werden die ersten Zeugen vernommen. Von Andi Ebert

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Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Geladen sind heute vorwiegend Polizeibeamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) Nordbayern, die bei dem Einsatz in Georgensgmünd im vergangenen Oktober beteiligt waren. Die Vorsitzende Richterin kündigte bereits an, dass die Beamten eine eingeschränkte Aussagegenehmigung hätten, allerdings nichts zur Einsatztaktik des SEK sagen dürften.

Verteidigung kündigt intensive Befragung an

Die Verteidigung des angeklagten 49-Jährigen kündigte an, die Polizeibeamten intensiv befragen zu wollen. Unter anderem wolle man im Einzelnen wissen, was die Beamten vor dem Einsatz über den Angeklagten wussten.

Angeklagter schweigt

Der Angeklagte Wolfgang P. hatte am ersten Prozesstag gestern von seinem Schweigerecht Gebrauch gemacht und sich nicht geäußert. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord und versuchten Mord sowie gefährliche Körperverletzung vor. Die Staatsanwaltschaft ist zudem überzeugt, dass der 49-Jährige möglichst viele Polizisten verletzen oder töten wollte.

32-jähriger Polizist stirbt

Im Oktober 2016 stürmten vier Polizisten des SEK das Wohnhaus, um seine Waffen zu beschlagnahmen. Wolfgang P. trug eine schusssichere Weste und verschanzte sich schwer bewaffnet in seiner Wohnung. Durch die teilverglaste Tür habe er dann elf Schüsse abgefeuert, so die Staatsanwaltschaft. Ein 32 Jahre alter Beamter wurde getroffen und starb einen Tag später im Krankenhaus. Drei weitere Beamten wurden beim Einsatz zum Teil schwer verletzt.