Fahrgeschäft beim Münchner Oktoberfest
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Fahrgeschäft beim Münchner Oktoberfest

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Positive Signale für Oktoberfest 2022

Ein halbes Jahr vor dem traditionellen "O’zapft is!" wird kontrovers über das Oktoberfest 2022 diskutiert – wegen Corona, wegen des Ukraine-Kriegs und der Preiserhöhungen in allen Bereichen. Es gibt jetzt aber Signale, die Wiesn-Fans freuen dürften.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Am 17. September soll das Oktoberfest losgehen. Eigentlich. Denn, die Frage, ob es dazu kommen kann und darf, ist ein Thema, das in München aktuell ausgiebig diskutiert wird. Zuletzt mehren sich aber die Stimmen, die sich für die Durchführung der Traditionsveranstaltung aussprechen.

Mehrheit der Wiesnwirte will Oktoberfest durchziehen

Die große Mehrheit der Wiesnwirte ist weiterhin für ein Oktoberfest 2022. Das stellt Sprecher Peter Inselkammer auf BR-Nachfrage klar. Zuvor hatte es Medienberichte gegeben, wonach "erste Wirte“ aus wirtschaftlichen Gründen über eine Absage nachdenken – etwa wegen der zusätzlichen Personalkosten durch mögliche Corona-Kontrollen oder wegen der Auswirkungen der hohen Energiepreise auf die Gastronomie. Das seien aber Einzelmeinungen, betont Peter Inselkammer. Weiterhin sei "die Aussage klar pro Wiesn“.

"Überzeugtes Ja" von der Wiesn-Stadträtin

Auch Wiesn-Stadträtin Anja Berger (Grüne) wird "jeden Tag mehrmals gefragt, ob ich glaube, dass es in diesem Jahr eine Wiesn gibt“. Ihre Antwort: "ein überzeugtes Ja!“ Natürlich seien die Preiserhöhungen eine Belastung für alle. "Das darf aber kein Grund sein, das schönste Volksfest der Welt sozusagen vorauseilend zum dritten Mal abzusagen“, findet sie: "Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Preiserhöhungen im Rahmen bleiben, beispielsweise beim Bierpreis."

"Eine leere Wiesn wird es nicht geben"

Es habe beim Oktoberfest immer gute und schlechte Jahre gegeben, sagt Anja Berger: "Wenn es jetzt Wiesnwirte gibt, die lieber auf Nummer sicher gehen wollen, dann steht es ihnen frei, ihre Bewerbung zurück zu ziehen.“ Die Stadträtin ist jedenfalls sicher, dass auch heuer "sehr viele Menschen“ zum Oktoberfest kommen werden: "Vielleicht dieses Mal mehr aus Deutschland oder Europa und weniger aus Australien, aber eine leere Wiesn wird es sicherlich nicht geben.“

Auch Opposition will "Perspektive auf Normalität"

Klare Worte kommen auch aus der Rathaus-Opposition: Die mehr als 200-jährige Oktoberfest-Tradition müsse unbedingt bewahrt werden, stellt die Fraktion von CSU und Freien Wählern fest. Nach den coronabedingten Ausfällen 2020 und 2021 wünscht man sich dort "eine Perspektive auf Normalität“. Auch sei den Menschen in der Ukraine nicht geholfen, "wenn jetzt aus reiner Symbolwirkung die Wiesn abgesagt wird“, findet die Fraktion: "Die Durchführung der Wiesn 2022 ist ein essenzielles Signal, dass das Leben weitergeht – trotz allerschlimmster Krisen“.

Entscheidung im April oder Mai

Die aktuelle Diskussion über die Wiesn 2022 wurde nicht zuletzt auch durch eine Äußerung von Münchens OB Dieter Reiter (SPD) ausgelöst. Nach dem Bericht von Vitali Klitschko, dem Bürgermeister von Kiew, im Stadtrat, hatte er gesagt, dass es für ihn persönlich schwer vorstellbar sei, "zu feiern, Bier zu trinken und Karussell zu fahren“, wenn gleichzeitig in der Partnerstadt und der ganzen Ukraine so großes Leid herrscht und Menschen sterben. Die Entscheidung, ob das Oktoberfest stattfindet, wird laut Reiter Ende April oder Anfang Mai getroffen.

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