Wenn Neugeborene zu früh auf die Welt kommen, kämpfen sie ums Überleben und müssen intensivmedizinisch versorgt werden. Die Eltern bangen um ihr Kind und sind oft nervlich am Ende. In solchen Situationen ist die richtige Umgebung wichtig. Das hat die Kinderklinik in Passau erkannt und ein Eltern-Baby-Zentrum (EBZ) gebaut. Das EBZ wird heute offiziell eingeweiht. Die BR-Benefizaktion "Sternstunden" hat die Einrichtung maßgeblich unterstützt.
Einzel- und Doppelzimmer in wohnlichem Ambiente
Es gibt auf der Intensivstation Einzel- und Doppelzimmer mit wohnlichem Ambiente und eigene Rückzugsräume.
"Für uns ist wichtig: Eltern sind keine Besucher, sondern Bewohner." Matthias Keller, Ärztlicher Direktor der Kinderklinik Passau
Wenn Vater und Mutter in der Nähe seien, habe das auch enormen Einfluss auf den Heilungsprozess des Kindes, erklärt Keller. Es gebe weniger Komplikationen, außerdem wachsen die Frühchen schneller. Eltern seien außerdem weniger psychisch belastet.
"Ein bisschen Alltagsleben"
Elisabeth und Andreas Bauer aus dem Landkreis Rottal-Inn haben die Vorzüge des Zentrums schon erleben dürfen. Ihre Tochter Eva kam bereits in der 23. Schwangerschaftswoche zur Welt und wog nur 590 Gramm. Die Eltern konnten in der Kinderklinik auch auf der Intensivstation ungestört den ganzen Tag bei Eva im eigenen Zimmer bleiben.
"Für Eltern wie uns ist das hier perfekt. Man fühlt sich wohl, hat ein bisschen Alltagsleben und ist immer beim Kind. Wenn man hier auf der Station wohnen kann, gibt einem das viel, viel Ruhe." Elisabeth Bauer
"Sternstunden"-Spende an EBZ
Die Baukosten liegen bei insgesamt zehn Millionen Euro. Drei Millionen Euro müssen über Spenden finanziert werden. Die Spendenkampagne "Wir bauen fürs Leben" hat bereits 2,7 Millionen Euro eingebracht. 500.000 Euro davon kamen über die BR-Benefizaktion "Sternstunden".
Die Feierlichkeiten zur Eröffnung beginnen um 8.30 Uhr mit einem Gottesdienst mit dem Passauer Bischof Dr. Stefan Oster in der Kapelle der Kinderklinik. Beim anschließenden Festakt sind auch die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) und der Geschäftsführer von "Sternstunden", Thomas Jansing, dabei.