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Umstrittene Weihnachtsfassade in Passau

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Passau hat Bayerns umstrittenste Weihnachtsfassade

Passau hat Bayerns umstrittenste Weihnachtsfassade

Eine ungewöhnliche Weihnachtsdekoration sorgt in Passau gerade für Aufsehen: Ein Kaufhaus hat seine Fassade als einen überdimensionierten zerbrochenen Spiegel gestaltet. Die Reaktionen auf die schillernde Dekoration fallen unterschiedlich aus.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Die Leute, die in die Passauer Fußgängerzone unterwegs sind, haben jetzt wieder etwas zu bestaunen. Und zu diskutieren. Die Fassade eines Geschäftshauses ist mit einem nachgebauten zerbrochenen Spiegel verziert - drumherum ein überdimensionaler goldener Rahmen. In den Scherben sind Bilder von Passauer Sehenswürdigkeiten zu sehen. Das kommt besonders bei den Touristen gut an und wird gerne als Fotomotiv genutzt.

Denkmalschützer nicht begeistert

Es sticht ins Auge, die Leute reden. Damit hat Karin Pernpointner, Chefin des Geschäfts mit der üppigen Fassade, ihr Ziel erreicht. Vor zwei Jahren hatte sie ihren Laden für kunstvolle Accessoires, Bilder und Bilderrahmen mit Lebkuchen verziert. Vergangenes Jahr war das Thema "Alice im Wunderland".

Denkmalschützer waren von derart Weihnachtsdeko nicht begeistert. Auch die Beamten im Bauamt wären gerne vorher informiert worden, wenn die ganze Fassade eines historischen Altstadthauses derartig gestaltet wird. Deshalb hat die Geschäftsfrau die Verwaltung heuer vorgewarnt.

"Ich hab im Bauamt angekündigt, dass ich das mach. Aber ich hab ihnen auch versprochen, dass es nicht mehr ganz so provoziert, wie die letzten Male. Dann haben wir zusammen mit einer Deko-Firma eine reflektierende Fassade gebaut, wo sich die ganzen wunderschönen Altstadtgebäude widerspiegeln." Karin Pernpointner, Geschäftsinhaberin

Beim letzten Mal gab es den Vorwurf, dass das Altstadtensemble verschandelt worden wäre, erzählt Karin Pernpointner. Das wäre jetzt nicht mehr der Fall. "Das ist ein anderer Ansatz, der natürlich wieder für Gesprächsstoff sorgen wird", so Pernpointner.

Künstlerverband ist nicht begeistert

Bei Hubert Huber vom Verband bildender Künstler hält sich die Begeisterung in Grenzen: Zu billig, künstlerisch nicht gerade berauschend - und hoffentlich nicht beispielgebend für andere Fassaden.

"Ich bin absolut dagegen, dass sowas die Runde macht. Da geht mir das Professionelle ab. Die Dekoration kommt sehr billig rüber. Da fehlt mir die Qualität." Hubert Huber, Verband bildender Künstler

Über Geschmack lässt sich bekanntlich bestens streiten. Die Fassade am Eingang der Fußgängerzone fällt auf und wird wohl auch weiter für unterschiedlichste Reaktionen sorgen.