Ein unterirdisch zu verlegendes Starkstrom-Erdkabel
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Ein unterirdisch zu verlegendes Starkstrom-Erdkabel

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Neuer Vorschlag für umstrittene Stromtrasse in Niederbayern

Im Streit um den Neubau einer Stromtrasse vom Umspannwerk Altheim und der Schaltanlage Isar beim Atomkraftwerk Isar 2 zeichnet sich ein neuer Trassenverlauf ab. Vor allem die Ortschaft Ohu-Ahrein würde dadurch entlastet werden.

Der Neubau der 380-kV-Verbindung zwischen dem Umspannwerk Altheim und der Schaltanlage Isar ist beschlossene Sache. Die Ortschaft Ohu-Ahrain wird davon massiv betroffen sein, weswegen noch nach einem möglichst verträglichen Trassenverlauf gesucht wird. Jetzt zeichnet sich ein neuer Trassenverlauf ab. Das teilte der Bundestagsabgeordnete Florian Oßner (CSU) am Dienstagnachmittag mit.

Waldstück entlang der Isar ohnehin stark geschädigt

Vertreter des Marktgemeinderats Essenbach, des Netzbetreibers TenneT und der Abgeordnete stimmten sich über den Trassenverlauf der P77 ab. "Unsere Marktgemeinde hat durch die vielzähligen Infrastrukturprojekte bereits einen hohen Flächenverbrauch. Deswegen wollen wir die noch ausstehenden Projekte sinnvoll planen", so Essenbachs zweiter Bürgermeister Claus Schorn. Weil vor allem die Ortschaft Ohu-Ahrein von dem Trassenverlauf massiv beeinträchtigt werde, sei man bei der Suche nach einem möglichen Trassenverlauf offenbar fündig geworden.

Waldumbau im Zuge der Erdkabelverlegung

Landwirt Adolf Teufel schlug einen ebenso überraschenden wie ungewöhnlichen Weg vor: "Der Wald entlang der Isar ist schwer geschädigt, ein Waldumbau könnte den Naherholungswert deutlich erhöhen", erklärte der Landwirt. Der Vorschlag sei, die P77 als Erdkabel durch den jetzigen Wald an der Isar zu verlegen und dabei die Natur zukunftsfest und ökologisch wertvoll umzugestalten. Dabei könne öffentlicher Grund genutzt werden, sodass Landwirte der Region nicht weiter Flächen verlieren würden.

Vorschlag soll mit Behörden und Bürgermeistern erörtert werden

Der Bundestagsabgeordnete Florian Oßner (CSU) begrüßt den Vorschlag und sagte seine Unterstützung bei der Verwirklichung zu: "Die Bevölkerung vor Ort kennt ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche am besten. Wenn der Vorschlag durch die Mehrheit unterstützt wird, helfe ich gerne bei der Verwirklichung." Ähnlich sahen es die beiden Vertreter der TenneT. Für sie scheint der vorgeschlagene Trassenverlauf auf den ersten Blick umsetzbar, heißt es in der Pressemitteilung. Von Vorteil erschien den Vertretern des Netzbetreibers, dass man nur mit wenigen Grundstückseigentümern verhandeln müsse und die Trasse so kurz wie möglich verlaufen würde. Jetzt soll der neue Vorschlag mit den zuständigen Behörden und den Bürgern erörtern werden.

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MdB Florian Oßner (2. v.r.) diskutierte mit Gemeinde- und Tennetvertretern den angedachten Trassenverlauf durch den geschwächten Wald.

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