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Christbaumplantage im Sinntal

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Naturschützer gegen Glyphosat auf Christbaumplantagen

Die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Main-Spessart fordert von den Christbaum-Erzeugern im Landkreis einen Verzicht auf Spritzmittel wie Glyphosat. Diese würden ein Insektensterben verursachen. Singvögeln würde so die Nahrungsgrundlage entzogen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Nach Auffassung des Bund Naturschutz (BN) ist der Einsatz von Glyphosat nicht länger zu verantworten. In einem Verzicht auf Glyphosat haltige Herbizide sieht der BN eine Chance für den Weihnachtsbaumanbau in der Region. Die mechanische Unkrautbekämpfung habe sich bewährt und sei mittlerweile auch kostengünstiger als der konventionelle Anbau von Weihnachtsbäumen unter Verwendung von Spritzmitteln. Der (BN) sieht in dem exzessiven Einsatz von Glyphosat und anderer Herbizide einen der Hauptgründe für das Insektensterben und die damit einhergehende Nahrungsknappheit bei Singvögeln.

Anwohner sind sensibilisiert

Eine Bürgerinitiative in Burgsinn habe beispielsweise den Marktgemeinderat auf zunehmende Krebsfälle im Sinngrund hingewiesen und auf Bienenvölker, die nach Spritzmitteleinsatz eingegangen seien. In Trinkwasseruntersuchungen im Sinntal sei das Pestizid "Atrazin" nachgewiesen worden. Der BN hält es für nicht ausgeschlossen, dass dieses seit Jahrzehnten nicht mehr verwendete Gift durch die in Spritzmitteln als Hilfsstoffe eingesetzten Netzmittel – den Tensiden – freigesetzt worden ist. Tenside verringern die Oberflächenspannung im Wasser. In diesen Netzmitteln sieht der BN auch eine ernsthafte Bedrohung für die Amphibien in den betroffenen Bereichen. Für diese seien die Tenside noch wesentlich gefährlicher als das Glyphosat selbst und auch in Herbiziden enthalten, die andere Wirkstoffe als Glyphosat aufweisen.

BN bietet bei Kurswende Unterstützung an

Die Verwendung in Weihnachtsbaumkulturen hat laut BN bereits zu Kontroversen in und um das "Christbaumdorf" Mittelsinn geführt. Ein Christbaumdorf, das auf Pflanzenschutzmittel verzichtet, kann sich als nachhaltig wirtschaftend bezeichnen, hätte so laut BN bei der Vermarktung wesentlich bessere Chancen, und könne auch mit der Unterstützung des BN rechnen.