Ein Krankenwagen auf dem Weg zu einem Einsatz.
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Ein betrunkener Rettungsassistent hat nach der Wiesn einen Rettungswagen gestohlen und damit mehrere Unfälle gebaut. (Symbolbild)

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Nach Wiesnbesuch: Rettungsassistent stiehlt Rettungswagen

Ein Rettungsassistent hat nach seinem Wiesnbesuch am Sonntag einen Rettungswagen gestohlen. Bei seiner Trunkenheitsfahrt baute er mehrere Unfälle. Wie er den Wagen starten konnte, ist unklar. Die bestohlene Sanitäterin hatte den Schlüssel bei sich.

Ein Rettungsassistent hatte nach seinem Wiesnbesuch offenbar eine sehr schlechte Idee. Der 38-Jährige stahl betrunken am Sonntagabend einen abgestellten Rettungswagen und verursachte damit mehrere Unfälle, wie die Polizei berichtete.

Ein Rettungsteam hatte wegen eines Einsatzes gegen 21 Uhr sein Dienstfahrzeug vor einem Hotel in der Parkstadt Schwabing abgestellt. Als die Helfer eine Tragebahre für einen Patienten holen wollten, war der Rettungswagen weg.

Vor dem Diebstahl auf dem Oktoberfest

Den Ermittlungen zufolge war der Rettungsassistent aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen auf dem Oktoberfest, bevor er den Wagen stahl. Der Atemalkoholtests ergab 2,2 Promille.

Wie er den Rettungswagen starten konnte, ist derzeit noch ein Rätsel, denn den dafür notwendigen Fahrzeugschlüssel hatte die bestohlene Sanitäterin bei sich. Laut Polizei fuhr der Betrunkene danach mit Blaulicht und Martinshorn die Leopoldstraße stadteinwärts.

Gefährliche Fahrt durch die Innenstadt

Er kollidierte unter anderem mit einem Auto, das am Straßenrand gehalten hatte. Die beiden Insassinnen wurden verletzt. Außerdem schob sich durch den Aufprall das Auto gegen ein weiteres und anschließend gegen ein Wohnmobil.

Der Mann blieb allerdings nicht stehen, sondern fuhr weiter. Kurz darauf stieß er am Petuelring mit einem Taxifahrer zusammen. Durch die Kollision schleuderte der Rettungswagen gegen einen Ampelmast und gegen ein anderes Auto.

Der betrunkene Rettungsassistent ließ den demolierten Wagen zurück und flüchtete weiter zu Fuß, bis er von einer Streife aufgehalten werden konnte. Die Beamten nahmen den stark alkoholisierten Tatverdächtigen im nahegelegenen Luitpoldpark fest.

50.000 Euro Gesamtschaden

Insgesamt wurden bei seiner Trunkenheitsfahrt mit dem gestohlenen Rettungswagen drei Personen leicht verletzt, die zur Behandlung ins Krankenhaus kamen. Der Fahrer hatte sich ebenfalls verletzt, kümmerte sich allerdings selbst um seine Behandlung.

Der Gesamtschaden auf der nicht einmal ein Kilometer langen Trunkenheitsfahrt summiert sich auf mehr als 50.000 Euro. Den Führerschein musste der Mann laut Polizei sofort abgeben. Auf ihn kommt jetzt ein ganzes Bündel an Verfahren zu: Gefährdung des Straßenverkehrs infolge Alkoholkonsums, fahrlässige Körperverletzung, unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und unbefugter Gebrauch eines Kraftwagens. Zur Aufarbeitung des ungewöhnlichen Falles sucht die Polizei noch Zeugen.

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