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Bluttest in einem Labor

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Nach Razzia bei Synlab in Augsburg laufen Ermittlungen

Nach einer Groß-Razzia bei dem Labordiagnostik-Konzern Synlab in Augsburg laufen die Ermittlungsverfahren. Es geht laut Augsburger Staatsanwaltschaft unter anderem um Sozialleistungsbetrug.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Neun Verantwortliche stehen laut dem Augsburger Staatsanwalt Matthias Nickolai im Zentrum der Ermittlungsverfahren. Es geht um den Verdacht, dass Sozialleistungen hinterzogen und Kurierfahrer als Scheinselbständige beschäftigt worden sein könnten.

Auswertung der Beweise dürfte Monate dauern

Nickolai zufolge wurde bei der Razzia am vergangenen Mittwoch (21.03.18) umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Dessen Auswertung dürfte nun einige Monate in Anspruch nehmen. Mit einem baldigen Abschluss der Ermittlungen ist laut Staatsanwaltschaft nicht zu rechnen. Schon seit 2016 wird gegen Synlab ermittelt.

Synlab arbeitet mit Behörden zusammen

Der Labordiagnostik-Konzern beschäftigt weltweit über 19.000 Mitarbeiter in mehr als 40 Ländern. In Augsburg arbeiten 400 Menschen für das Unternehmen, hier hat die zentrale Holdinggesellschaft ihren Sitz. Synlab arbeitet bei den Ermittlungen offenbar mit den Behörden zusammen.

Ähnlichkeiten zum Fall Schottdorf

Pikant an dem Fall ist, dass nur wenige hundert Meter vom Synlab-Standort in Augsburg entfernt das Labor Schottdorf liegt. Gegen dessen Gründer, den Mediziner Bernd Schottdorf, und dessen Ex-Frau hat die Staatsanwaltschaft Augsburg erst vor kurzem erneut Anklage erhoben – die Vorwürfe gehen in eine ähnliche Richtung, wie bei Synlab.

Auch bei Schottdorf geht es um Sozialversicherungsbetrug in Höhe von 14 Millionen Euro bei Kurierfahrern, die als Scheinselbständige beschäftigt worden sein sollen. Ob derlei Vergehen in der Branche typisch seien, wollte der Staatsanwalt weder bestätigen noch dementieren.