Schüler einer neunten Klasse einer Mittelschule
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Nach Protesten: Berufseinstiegsbegleitung in Bayern geht weiter

Kurswechsel der Staatsregierung bei der sogenannten Berufseinstiegsbegleitung: Das Förderprogramm für benachteiligte Schüler sollte zum Herbst auslaufen, jetzt wird es doch verlängert. Vorausgegangen waren Proteste von Elternverbänden und Opposition.

Rund 3.500 Schülerinnen und Schüler an Mittel- und Förderschulen bekommen bei der Berufseinstiegsbegleitung drei Jahre lang eine individuell auf sie zugeschnittene sozialpädagogische Betreuung. Sie soll ihnen bei einem erfolgreichen Start in eine Berufsausbildung helfen. Bei dem Programm arbeiten die verschiedenen Bundesländer mit der Bundesagentur für Arbeit zusammen. Bayern wollte das Programm, das pro Jahr rund 2,2 Millionen Euro kostet, eigentlich zum Herbst auslaufen lassen.

Freie Wähler verbuchen Erfolg für sich

Doch jetzt hat das Kultusministerium angekündigt, dass auch für den nächsten Jahrgang Geld da ist. Kultusminister Michael Piazolo von den Freien Wählern erklärte, er freue sich sehr, dass ein Weg gefunden wurde, um die Berufseinstiegsbegleitung auch für den nächsten Schüler-Jahrgang zu finanzieren.

Der bildungspolitische Sprecher der Freien Wähler im Landtag, Tobias Gotthard, erklärte, seiner Fraktion sei mit der Fortsetzung "ein echter Coup gelungen". In intensiven Verhandlungen hätten die Freien Wähler es geschafft, eine Finanzierung auf die Beine zu stellen.

Umschwenken nach Protesten

Vorher hatte es heftige Proteste von Elternverbänden gegeben. Die Oppositionsparteien SPD, Grüne und FDP hatten eine Initiative gestartet, um die Förderung fortzusetzen. Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Margit Wild sagte zur Entscheidung des Kultusministeriums, die Verlängerung sei zwar für die Schülerinnen und Schüler eine sehr gute Nachricht. Es sei aber auch ein "Armutszeugnis" für Minister Piazolo, dass er erst nach monatelangen Protesten umgeschwenkt sei, kritisierte die Oppositionspolitikerin.

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