„Für mich ist das immer noch ein Albtraum von A bis Z“, sagt Tierheimleitern Ursula Böhm über die Brandkatastrophe. Am Abend des 9. Juni brach das Feuer aus. Die Ursache war ein Kurzschluss in der Futterküche. Die Flammen zerstörten das Dach- und Obergeschoss eines der Gebäudeteile. „Sowohl Kolleginnen und Kollegen als auch Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten Tiere aus dem Erdgeschoss retten“, erinnert sich Böhm. Im Obergeschoss verloren jedoch 40 Katzen ihr Leben. Das Dach- sowie das Obergeschoss wurden zerstört. Inzwischen hat ein Sanierungsunternehmen die Trümmer beseitigt. Das Erdgeschoss muss noch abgesichert werden. Deshalb können diese Räume derzeit nicht genutzt werden.
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Hoffen auf Spenden
Das ausgebrannte Dach- und Obergeschoss hat inzwischen ein Sanierungsunternehmen abgerissen. Im noch bestehenden Erdgeschoss laufen derzeit Sicherungsmaßnahmen, so dass die Räume demnächst übergangsmäßig genutzt werden können. Wie Tierheimleiterin Ursula Böhm erklärt, lohnt sich eine Sanierung für den alten Gebäudeteil nicht mehr. Es werde ein Neubau benötigt. "Dabei ist das Tierheim auf weitere Spenden angewiesen," erklärte Böhm. "Zum Glück können wir eine enorme Spenden- und Hilfsbereitschaft verzeichnen. Darüber sind wir mehr als dankbar." Nach Böhms Worten wird mit dem Neubau nächstes Jahr begonnen.
Dramatische Szenen am Unglückstag - neue "Corona-Tiere"
Die Ursache des Brandes vor zwei Monaten war ein Kurzschluss in der Futterküche des Tierheims. "Sowohl Kolleginnen und Kollegen als auch Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten Tiere aus dem Erdgeschoss retten", sagte Böhm. Fast täglich werden weiterhin Tiere in dem Heim abgegeben. Laut Böhm sind es über 1000 pro Jahr. Dies sei ein Grund für weiteren Platzmangel. Außerdem erwartet die Tierheimleiterin eine Abgabewelle von „Corona-Tieren“. Dabei handelt es sich um Tiere, die während der Pandemie angeschafft worden sind. Nun würden viele merken, dass sie keine Zeit für ihren Schützling haben oder dass sie nicht mit ihnen zurechtkommen, erklärt Böhm. Der geplante Gebäudeteil sei also dringend notwendig. Mit dem Neubau werde nächstes Jahr begonnen.
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Wohin mit den Tieren?
Da die restlichen Gebäude von dem Feuer verschont blieben, konnte der Betrieb im Tierheim weitergehen. Allerdings habe es Einschränkungen gegeben, denn durch den Brand seien anfangs Wasser und Strom ausgefallen. Darüber hinaus herrschte wegen des zerstörten Gebäudeteils Platzmangel. „Deswegen mussten zwölf Hunde und 40 Katzen auf andere Tierheime verteilt werden“, sagt Böhm. Die Katzen kamen nach Bamberg, die Hunde wurden unter anderem in Frankfurt und Fulda untergebracht. Die Katzen seien mittlerweile alle vermittelt worden, so Böhm. "Am Wochenende werden fünf Hunde von Frankfurt bei uns zurückerwartet."
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