Hunderte Menschen beim Klimastreik am Freitag
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Hunderte Menschen beim Klimastreik am Freitag

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Munich for Future: Klima-Demonstranten vermissen Fortschritte

Lange war es wegen der Corona-Pandemie ruhig um die Klimabewegung Fridays for Future geworden. Mit einer Demonstration auf dem Münchner Odeonsplatz geht der Klimastreik in eine neue Runde. Die Botschaft: Jetzt muss gehandelt werden.

Fast 30 Grad zeigt das Thermometer am Freitag und doch sind rund 600 Menschen hier – jung und alt – um an der ersten großen Klimademo seit Ausbruch der Corona-Pandemie teilzunehmen. Für die Klimapolitik der letzten Monate finden die Teilnehmenden deutliche Worte. Klara Jäkl hat das Gefühl, dass seit den Anfängen von "Fridays for Future" nicht besonders viel passiert ist.

"Klar hat sich im Mindset von vielen Menschen was verändert, aber gerade durch den Krieg in der Ukraine sind viele Forderungen, die wir stellen viel komplexer geworden, gerade hinsichtlich Energiesicherheit." Kiara Jäkl, Demo-Teilnehmerin

Klara Jäkl richtet deshalb einen Appell an die bayerische Regierung, die 10H-Reglung aufzugeben und in den Ausbau von Windkraft zu investieren.

Unmut über die 10H-Regel

Gerade die 10H-Regel erhitzt auf dem Münchner Odeonsplatz die Gemüter. Diese Mindestabstandsregelung aus dem Jahr 2014 betrifft den Bau von Windrädern in Bayern und besagt, dass Windkraftanlagen nur mit einem Abstand der 10-fachen Höhe zu Wohngebäuden gebaut werden dürfen. Das würde zum Beispiel bedeuten, dass für ein Windrad, das 200 Meter hoch ist, der Mindestabstand zu Wohngebäuden zwei Kilometer betragen müsste. Auch die Reform der bayerischen Staatsregierung den Abstand pauschal auf 1.000 Meter zu reduzieren geht den Teilnehmern nicht weit genug.

Forderung nach schnellerer Bürokratie für den Ausbau erneuerbarer Energie

Michael Kusterer von "Parents for Future", der die Demo angemeldet hat, fallen noch ein paar andere Baustellen ein:

"Tempolimit wäre eine. Dann eine wirkliche Beschleunigung unserer Bürokratie um den Ausbau der erneuerbaren Energien hinzukriegen. Das ist alles viel zu zäh." Michael Kusterer, Parents for Future

Kusterer beklagt ein Feststecken in Verwaltungsapparaten fest. Da gäbe es viel zu tun. "Und wir verlieren furchtbar viel Zeit."

Planungen für Aktion im Spätsommer

Deswegen haben die Veranstalter auch schon den nächsten großen Aktionstag geplant. Der soll im Spätsommer stattfinden und Kusterer und seine Mitstreiter von Parents und Fridays for Future hoffen auf noch mehr Teilnehmer als diesen Freitag.

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