Bildrechte: dpa
Audiobeitrag

Medizinstudium mit Dummy als Patient

Bildbeitrag
>

Medizinstudium: Kiechle will Wartezeit nicht mehr anrechnen

Medizinstudium: Kiechle will Wartezeit nicht mehr anrechnen

Bildung ist Ländersache: Die bayerische Wissenschaftsministerin Marion Kiechle (CSU) spricht sich dafür aus, künftig mehr Studienplätze im Fach Medizin nach Abiturnote zu vergeben. Eine Wartezeit solle nicht mehr angerechnet werden.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Im Interview mit der Bayern 2-radioWelt sagte die bayerische Wissenschaftsministerin Marion Kiechle (CSU):

"Das ist wirklich wissenschaftlich erwiesen, dass die Abiturnote der beste Einzelprädiktor ist, für ein erfolgreiches Medizinstudium." Marion Kiechle

Vor der Kultusministerkonferenz der Länder am Donnerstag, bei der über ein neues Zulassungsverfahren zum Medizinstudium beraten wird, fordert Kiechle, künftig 40 Prozent der Studienplätze über die Abiturbestenquote zu vergeben.

Das Bundesverfassungsgericht habe der Studienplatzvergabe für Medizin über die Wartezeit eine klare Absage erteilt, so Kiechle. Warten qualifiziere nicht dafür, dass man ein Medizinstudium erfolgreich abschließen könne. Das decke sich auch mit ihrer Erfahrung als Universitätsprofessorin: "Ich habe über 22 Jahre lang zwei Mal im Jahr Staatsexamen geprüft - ich kann das nur voll und ganz unterschreiben." Deshalb werde es in der neuen NC-Regelung "sicher keine Wartezeit mehr geben".

Studienplatz Medizin: Abiturnote statt Wartezeit

Kiechle sieht sich als "ganz große Verfechterin" dafür, die 20 Prozent der Studienplätze, die bisher über die Wartezeitquote vergeben werden, künftig auf die Abiturbestenquote aufzuschlagen, damit diese künftig bei 40 Prozent liege. Dies würde ihrer Einschätzung nach dazu führen, dass künftig "nicht nur 1,0-Kandidaten, sondern auch junge Menschen mit einem Schnitt von 1,1, 1,2 und wahrscheinlich auch mit der Note 1,3 über die Quote sofort einen Studienplatz bekommen."

Bei den Auswahlverfahren der Hochschulen sprach sich Kiechle für eine stärkere "Standardisierung und Strukturierung" aus. Es sei notwendig, sich auf "Basiskriterien" für die Auswahl der Studenten zu einigen, wie zum Beispiel die Abiturnote. Andererseits müsse man den Universitäten aber auch ihre Autonomie lassen, damit "sie Schwerpunkte setzen können im Auswahlverfahren".