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Lehrer am Limit

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Lehrerabwanderung: "Ungerechtigkeit ist nicht hinnehmbar"

Über drei Viertel der ausgebildeten Junglehrer für Grund- und Mittelschulen in der Oberpfalz dürfen im kommenden Schuljahr nicht dort unterrichten, sondern werden zum Dienst in Oberbayern verdonnert - das stößt auf Kritik beim Lehrerverband.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Von 250 in der Oberpfalz ausgebildeten Junglehrern müssen zum kommenden Schuljahr über 190 ihren Dienst in Oberbayern antreten. Das teilte die Vorsitzende des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) für die Oberpfalz, Ursula Schroll, mit. Konkret geht es um Lehrerinnen und Lehrer für Grund- und Mittelschulen. 

Unterschiedliche Beurteilung des Familienstands

Im Gespräch mit dem BR bezeichnete Schroll diese Abwanderung als "krasse Ungerechtigkeit". Die Oberpfälzer Junglehrer würden im Vergleich zu ihren Kollegen aus anderen Bezirken benachteiligt. So müssten nicht nur alle ledigen Junglehrer, sondern auch alle verheirateten ohne Kinder ihren Dienst in Oberbayern antreten. Andernorts dürften etwa Verheiratete bleiben.

"Es kann nicht sein, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird und der soziale Status in unterschiedlichen Regierungsbezirken unterschiedlich zählt." Ursula Schroll, Vorsitzende des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes

Schroll fordert, die Einstellung der Junglehrer zum kommenden bayernweit zu korrigieren. "Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit des Lehrerausgleichs ist diese offensichtliche Ungerechtigkeit nicht hinnehmbar."

Bedarf in Oberbayern groß

Im Freistaat werden Lehrer nach Bedarf eingesetzt. In Oberbayern gilt dieser derzeit im Bereich der Mittel- und Grundschulen als groß. Einem Landtagsbeschluss zufolge soll der Familienstand der Lehrer bei der Frage nach dem Einsatzort entscheidend sein. Schroll zufolge wird dieser Beschluss aber nicht flächendeckend berücksichtigt.