Die beiden Lederhosenmacher Engelbert und Michael Aigner lächeln in die Kamera und zeigen Boxershorts aus Leder.
Bildrechte: BR / Ferdinand Spes

Engelbert und Michael Aigner präsentieren ihre "Leder-Bux".

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Lederhosen-Unterhose: Überrollt vom eigenen Aprilscherz

Eigentlich war es nur ein Witz unter Brüdern: Auf Instagram boten die Lederhosenmacher Engelbert und Michael Aigner am ersten April eine maßgeschneiderte Leder-Unterhose an. Mit den Reaktionen auf die "Leder-Bux" hatten sie überhaupt nicht gerechnet.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Michael Aigner, 25 Jahre, lange lockige Haare, prustet los, als er die Leder-Bux präsentiert. Aus einem Rest Hirschleder hat er zusammen mit seinem Bruder Engelbert Boxershorts aus Leder genäht. Genau Maß nehmen mussten sie für die Bux, erzählt Michael. Wer Modell stand? Die Brüder lachen wieder los – das bleibt Familiengeheimnis. Der Erfolg ihres Aprilscherzes hat die beiden völlig überrascht.

Telefon klingelt ununterbrochen

Am ersten April posten die Aigners die Lederbux auf ihrem Instagram-Kanal. Für 19,90€ sei sie nur heute zu haben, auf Wunsch auch mit Eichenlaubstickerei. "Dann haben so viele Leute angerufen, E-Mails geschrieben, Nachrichten auf Instagram und Facebook – wir wussten gar nicht mehr, wer hier wen veräppelt", erzählt der 36-jährige Engelbert. Auch am nächsten Tag, einem Sonntag, klingelt das Telefon fast ununterbrochen. "Da habe ich das Handy irgendwann einfach ausgeschaltet".

Keine Zeit für die Lederbux

Zwischendurch haben die beiden gelernten Säckler – Lederhosenmacher – überlegt, ob sie wirklich eine Boxershorts-Kollektion herausbringen. Doch schon jetzt kommen die Aigners kaum hinterher. Ein bis zwei Jahre müssen ihre Kunden auf eine Lederhose warten. Außerdem wäre eine maßgeschneiderte Lederunterhose ziemlich teuer: Um die 100 Euro wären es, rechnet man die Kosten für Rohmaterial und Arbeit zusammen.

Lederreste für den guten Zweck

Das Hirschleder, das bei der Produktion von Lederhosen übrig bleibt, wollen sie trotzdem nicht einfach wegschmeißen. Michael Aigner schneidert daraus in seiner Freizeit Geldbörsen, Schlüsselanhänger und Tabakbeutel. Die Produkte gibt es gegen Spende im Laden in der Berchtesgadener Innenstadt. Wegen der BR-Sendung "Mein Job - Dein Job" war er in Peru. Mit dem Geld will Michael Projekte für die indigene Bevölkerung in Peru und den Schutz des Regenwaldes unterstützen. Das finden die Brüder dann doch sinnvoller als Unterhosen aus Leder.

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