Galeria Kaufhof hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zu Verhandlungen zur Beschäftigungssicherung aufgefordert. Das teilte das Unternehmen seinen Beschäftigten in Erlangen und Nürnberg heute bei Betriebsversammlungen mit. Die Unternehmenszentrale hatte zuvor unvermeidliche Einschnitte bei den Beschäftigten angekündigt.
Wie die mittelfränkische Verdi-Sekretärin Jaana Hampel dem Bayerischen Rundfunk sagte, lasse sich die Gewerkschaft aber nur auf Gespräche ein, wenn sie vorher die Zahlen von Kaufhof prüfen kann. Die Frage sei, ob der Konzern tatsächlich in einer wirtschaftlichen Notlage stecke. Zudem fordert Verdi Standort- und Kündigungsschutz für die Beschäftigten.
Verdi: Konzept vor Kürzungen
Darüber hinaus verlangt die Gewerkschaft die Vorlage eines zukunftssicheren Konzeptes: "Die Erfahrung hat gezeigt, dass es nicht der richtige Weg ist, zuerst an den Geldbeutel der Beschäftigten zu gehen", sagte Hampel. "Zuerst muss das Management ein tragfähiges Konzept vorlegen." Nach Angaben der Gewerkschafterin zeigten sich die Mitarbeiter während der Betriebsversammlung wütend, betroffen und kämpferisch: "Sie stehen voll hinter unseren Forderungen und wollen den Weg mit uns gemeinsam gehen."
Laut Verdi sind in Mittelfranken insgesamt 250 Mitarbeiter bei Kaufhof beschäftigt. Rund 160 davon nahmen heute Vormittag an den beiden Betriebsversammlung in Erlangen und Nürnberg teil. In dieser Zeit blieben beide Warenhäuser geschlossen.