Eltern- und Lehrerverbände halten die Polizeieinsätze zu Beginn der Pfingstferien an den Flughäfen in Nürnberg und Memmingen für überzogen.
"Es stimmt: Die Regeln müssen eingehalten werden. Aber die Polizei einzuschalten ist doch etwas übertrieben." Stephan Wassmuth, Vorsitzender des Bundeselternrats
Gewerkschaft hält Polizeieinsatz für überzogen
Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält die Polizeieinsätze zu Beginn der Pfingstferien für überzogen. Generell sei es sinnvoller, mit den Eltern das Gespräch zu suchen, betonte Ilka Hoffmann von der GEW. Ein Polizeieinsatz sei eine zu starke Reaktion – solange es sich um Einzelfälle handle. Er könne aber zum Beispiel bei einer dauerhaften Abwesenheit eines Kindes angebracht sein.
Eltern angezeigt
Zu Beginn der Pfingstferien hatte die Polizei an Flughäfen in Bayern rund 20 Familien erwischt, die ihre Kinder die Schule schwänzen ließen. Alleine in Nürnberg entlarvten Beamte in elf Fällen Eltern, die mit dem Nachwuchs lieber in den Urlaub flogen als die Kinder in den Unterricht zu schicken. Am schwäbischen Allgäu Airport nahe Memmingen zählten Polizisten zehn Fälle. Gegen die Eltern ist bei den zuständigen Landratsämtern Anzeige erstattet worden.