Krisendienst Psychiatrie
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Krisendienst Psychiatrie: Weihnachtsdienst rund um die Uhr

Der Krisendienst Psychiatrie des Bezirks Oberbayern ist auch über Weihnachten immer erreichbar. Erfahrungsgemäß wird er um diese Zeit besonders oft gebraucht – auch und gerade in Corona-Zeiten.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

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Einsamkeit, Angst vor Ansteckung, Sorgen um Angehörige, ein Leben voller Unwägbarkeiten - all dies kann in der ohnehin emotionalen Weihnachtszeit erst recht zu seelischen Notlagen führen. Die Erfahrung bestätigt das: Im vergangenen Jahr hatte die Leitstelle des Krisendienstes allein im Dezember mehr als 2.500 Telefonkontakte. Auch über die kommenden Feiertage ist sie – wie immer – rund um die Uhr besetzt.

Beratung und mobile Einsatzteams über Weihnachten

Über die kostenfreie Nummer 0800/655 3000 können alle anrufen, wenn sie selbst oder auch Bekannte oder Angehörige in einer psychischen Notlage sind. Die Mitarbeitenden beraten die Anrufe, vermitteln Behandlungsangebote und schicken in akuten Notfällen auch mobile Einsatzteams zu Hausbesuchen. Solche Teams gibt es in allen oberbayerischen Landkreisen. Sie sind ständig in Rufbereitschaft. Die Leitstelle vermittelt aber auch andere Hilfsangebote möglichst in der Nähe der jeweiligen Anrufer.

"Niemand muss eine Krise allein durchstehen"

"In der Weihnachtszeit sind viele Menschen emotional stark gefordert“, sagt Petra Brandmeier, die Leiterin der Leitstelle. Hinzu kommen die Belastungen durch die Pandemie, die Isolation, Rückzug und Schwermut verstärken können, wie die Psychiaterin erklärt. Sie rät, sich in solchen Fällen möglichst schnell helfen zu lassen: "Niemand muss eine Krise allein durchstehen", betont sie.

Krisenprävention in der Weihnachtszeit

Die Mitarbeitenden des Krisendienste haben auch Tipps zur Krisenprävention in der Weihnachtszeit und rund um den Jahreswechsel zusammengestellt:

- Bewegen Sie sich und gehen Sie an die frische Luft. Am besten mindestens 30 Minuten spazieren gehen, fest integriert in den Tagesablauf.

- Tun Sie sich selbst etwas Gutes zu Hause: zum Beispiel ein gutes Essen oder ein entspannendes Bad. Das hilft oft, auf andere Gedanken zu kommen.

- Telefonate oder Videochats mit Verwandten und Freunden helfen gegen das Alleinsein. Oder mal einen digitalen Spieleabend organisieren, wenn man nicht bei seinen Lieben sein kann.

- Themen auch jenseits von Corona besprechen und eine Nachrichtenpause einlegen.

- Und wenn es Probleme gibt: Trauen Sie sich in dieser Zeit, offen darüber zu reden, sich Ihren Freunden und Familienmitgliedern anzuvertrauen.

- Sollte es mit eigenen Mitteln nicht mehr gehen, nehmen Sie frühzeitig Kontakt zu fachkundigen Hilfeangeboten auf.

30.000 Telefonkontakte im Jahr

Der Krisendienst Psychiatrie wird vom Bezirk Oberbayern mit jährlich rund 14 Millionen Euro finanziert, weitere drei Millionen Euro kommen vom Freistaat. In diesem Jahr hatte die Leitstelle bereits rund 30.000 Telefonkontakte.

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