Man muss es einfach selbst einmal erlebt haben: Die unvergleichliche Stimmung beim Kocherlball, wenn sich etwa 10.000 Menschen jeden Alters in der Morgendämmerung am Chinesischen Turm einfinden, um zu Volksmusikklängen zu feiern und zu tanzen.
Er hat längst Kultstatus und lockt verstärkt junges Publikum. Die Veranstalter rechnen mit etwa 10.000 Frühaufstehern. Diese erwartet fetzige Volksmusik frühmorgens im Englischen Garten. Der "Niederbayerische Musikantenstammtisch" und die Formation “Äff-Tamm-Tam“ aus dem Bayerischen Wald spielen Polka, Zwiefache, Landler und Walzer.
Vor allem junge Teilnehmer in Tracht begeistern sich für den Kocherlball. Auch Prominente lassen sich blicken, wie auf dem Bilderbuchkocherlball von 2016.
Tradition im 19. Jahrhundert - Früher Ausgang für Hausbedienstete
Ende des 19. Jahrhundert traf sich das Hauspersonal am Chinesischen Turm zum Tanz: Köchinnen – daher der Name Kocherl - Gärtner, Kindermädchen und Laufburschen tanzten jeden Sonntagmorgen bis 10 Uhr. Dann mussten sie zurück zum Dienst. Auch in diesem Jahr kommen Gäste im Kostüm, die meisten aber tragen Dirndl und Lederhose.
In der Nacht wird die der Ort des Balls geschmückt
Die ersten sind bereits vor dem Morgengrauen da und schmücken die Tische mit Kerzen, Decken und Blumen. Tanzmeisterin Katharina Mayer zeigt die Schritte und führt die Münchner Francaise als Höhepunkt des Kocherlball, der seit knapp 40 Jahren am dritten Julisonnntag stattfindet. Ganz in der Tradition endet der Volkstanz am Chinesischen Turm um 10 Uhr.