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Symbolbild: Elektrifizierung

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Zu niedrige Brücken im Kreis Kulmbach - kein Baustopp

Die bayerische Staatsregierung sieht bei den zu niedrig geplanten Brücken für die Ortsumgehung Untersteinach keinen Handlungsbedarf. Im Falle ein Elektrifizierung der Bahnstrecke Bamberg-Hof, müsse die Höhe angepasst werden, so Bauminister Herrmann.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Brücken über die Bahnstrecke Kulmbach-Neuenmarkt-Wirsberg, die im Zuge des Baus der errichtet werden, sollen fertig gebaut werden, wie geplant. Das geht aus einer Antwort von Bauminister Joachim Herrmann (CSU) auf eine Anfrage des Hofer CSU-Landtagsabgeordneten Alexander König hervor. Sollte es zu einer kommen, sei "die bundeseigene DB Netz AG für die Realisierung des Bahnausbauprojekts verantwortlich", so Herrmann.

Brückenhöhe soll im Falle einer Elektrifizierung angepasst werden

In der zweiten Jahreshälfte 2016 und damit nach Bekanntwerden des (BVWP) 2030, habe die DB mit dem Freistaat Bayern Kreuzungsvereinbarungen und Baudurchführungsvereinbarungen unterzeichnet, die eine Brückenhöhe von 4,90 Metern über Gleisniveau für die Ortsumgehung Untersteinach bestimmen. Im Falle einer Elektrifizierung müsse die B289 angehoben oder die Bahntrasse abgesenkt werden. Welche Variante besser geeignet sei, müsse dann die DB prüfen.

Keine Angabe zu Kosten

Welche Kosten durch einen solchen Umbau oder für einen Baustopp mit dem Rückbau und dem Bau einer höheren Brücke entstehen würden, darüber ließen sich derzeit keine Angaben machen, so Herrmann weiter. Ein Projektabbruch sei "für die Staatsregierung kein sinnvolles Vorgehen", da derzeit nicht absehbar sei, ob auf der Strecke Bamberg-Hof der Bedarf für eine Elektrifizierung gegeben sei.

MdL König fordert Realitäten ins Auge zu sehen

Alexander König hatte die Anfrage an die bayerische Staatsregierung gerichtet, nachdem in der Region Befürchtungen laut wurden, dass die Elektrifizierung der Bahnstrecke im Raum Bayreuth/Kulmbach in Gefahr sei. Mit der Antwort der Staatsregierung ist er alles andere als zufrieden. An den Bayerischen Rundfunk kritisiert er, dass die Verantwortlichen offenbar nicht bereit seien, "den Realitäten ins Auge zu sehen und entsprechend zu handeln".

"Davon ausgehend, dass der mit Strom betriebene Schienenverkehr Zukunft hat und es sich bei der Strecke um eine wichtige Ost-West-Verbindung handelt, ist davon auszugehen, dass noch in diesem Jahrhundert die Elektrifizierung realisiert wird. Da würde es schon Sinn machen die Brücken, bei welchen es sich ebenfalls um Jahrhundertbauwerke handelt, entsprechend zu planen und die Kosten entsprechend der zu erwartenden Elektrifizierung aufzuteilen. Doch so vorausschauend scheint man bei der Bahn nicht zu denken und die Staatsregierung macht nicht genügend Druck in diese Richtung." Alexander König, CSU-Landtagsabgeordneter

Der Bau von Ortsumgehungen im Raum Kulmbach erfordert gleich mehrere Überquerungen der Bahnstrecke Kulmbach-Neuenmarkt-Wirsberg, die Teil der sogenannten Oberfranken-Achse von Bamberg und Coburg nach Bayreuth und Hof ist. Für die elektrischen Leitungen, die über den Zügen verlaufen, ist allerdings mehr Platz nötig, als bislang in den Straßenplanungen angedacht.

Elektrifizierung der Oberfranken-Achse seit Jahren gefordert

Die Städte und Landkreise in Oberfranken fordern schon seit Jahren die , um die Anbindung an das Rhein-Main-Gebiet und die Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt zu verbessern. Für Bayreuth sind vor allem die Elektrifizierung und der zweigleisige Ausbau bis Schnabelwaid (Lkr. Bayreuth) von Bedeutung, um den Anschluss an die Franken-Sachsen-Magistrale von Nürnberg nach Dresden und Prag zu gewährleisten. Die Oberfranken-Achse ist im potenziellen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes enthalten, der sich gerade in der Wirtschaftlichkeitsprüfung befindet.