Kaufhof in Hof

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Kaum Chancen für Kaufhof-Filiale in Hof

Die Kaufhof-Filiale in der Hofer Innenstadt steht vor dem Aus. Weil der Konzern den Mietvertrag gekündigt hat, müssen die Mitarbeiter um ihre Jobs bangen. Sie bitten die Stadt um Hilfe – doch die hat wenig Hoffnung. Von Annerose Zuber

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

"Es ist nicht fünf vor Zwölf, sondern bereits eine Minute vor Zwölf. Wenn sich nichts ändert, müssen schon im Juni die ersten Kündigungen ausgesprochen werden“. Mit diesem dramatischen Appell haben Mitarbeiter der von Schließung bedrohten Hofer Kaufhof-Filiale am Montag (23.04.18) Oberbürgermeister Harald Fichtner (CSU) erneut um Unterstützung gebeten und eine Online-Petition mit 2.700 Unterschriften überreicht.

Stadt hat wenig Einfluss

Allerdings sieht Fichtner wenig Chancen, dass der Hauseigentümer die Kündigung des Mietvertrags für die Warenhaus-Filiale zurücknimmt. Die Stadt habe zwar versucht zu vermitteln, doch auf solche marktwirtschaftlichen Entscheidungen habe die Kommunal-Politik wenig Einfluss. Das machte der Hofer Oberbürgermeister dem Kaufhof-Filialleiter Bernd Reuther und weiteren Mitarbeitern deutlich.

"Sagen Sie Ihrem Konzern, er hätte das Gebäude nicht verkaufen dürfen, um dann später zu sagen, dass die Miete zu hoch sei." Harald Fichtner (CSU), Oberbürgermeister von Hof

Vom Kaufhof zum Hotel

Der Mietvertrag für Kaufhof läuft am 31. Januar 2019 aus. Der Hamburger Immobilienbesitzer will das Gebäude in der Hofer Fußgängerzone dann für die Dormero-Gruppe des Wöhrl-Sohns zu einem Vier-Sterne-Hotel umbauen. Deswegen fürchten nicht nur die Kaufhof-Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze, sondern viele Hofer auch negative Auswirkungen für die gesamte Innenstadt.

Das Warenhaus ist ein Frequenzbringer, betonte der Hofer Kaufhof-Geschäftsführer Bernd Reuther im BR-Gespräch. "Im Geschäftsjahr 2017 hatten wir rund 1,5 Millionen Kunden. Davon profitiert die gesamte Innenstadt", erklärte er. Wenn die Kündigung des Mietvertrags nicht geändert werde, dann müsste man bereits im Juni mit den ersten Kündigungen und Vorbereitungen für einen Räumungsverkauf beginnen, so Reuther weiter.