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Pommes Frites

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Kartoffelfabrik in Rain: Pommes werden teurer und kürzer

Die große Hitze in Bayern macht Landwirten und Verarbeitern zu schaffen. Bei der Kartoffelfabrik in Rain am Lech (Lkr. Donau-Ries) rechnet man mit 20 Prozent weniger "pommesfähigen" Kartoffeln. Von Anna Klein

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Kartoffeln mögen kein Badewetter: "Bei Temperaturen über 27 Grad stellt die Frucht das Wachstum ein, die Kartoffel wird nicht mehr größer", erklärt Josef Färber vom Kartoffel-Centrum Bayern GmbH in Rain am Lech, dem größten schwäbischen Kartoffelverarbeiter. Die Hitze ist vor allem für Pommes Frites problematisch, denn die müssen über acht Zentimeter lang sein.

Das Unternehmen rechnet dieses Jahr mit 20 Prozent weniger solcher "pommesfähigen" Kartoffelpflanzen. In der Kartoffelfabrik werden Früchte aus ganz Bayern verarbeitet, etwa zu Chips, Kartoffelecken oder Bratkartoffeln. Wo normalerweise bis zu 60 Tonnen Kartoffeln pro Hektar geerntet werden, stehen in diesem Sommer nur 25 Tonnen auf den Äckern.

"Gigantische" Ernteausfälle wegen Hitze

Deshalb werden Pommes Frites wohl künftig kürzer und teurer, denn einen Ausgleich für die Missernte gibt es nicht: "Von der Hitze ist der gesamte Kartoffelanbaugürtel in Mitteleuropa betroffen", sagte Josef Färber dem BR. Gegen die Hitze sind Landwirte und Kartoffelverarbeiter machtlos: Mit Bewässerung könne man lediglich verhindern, dass die Kartoffelpflanzen absterben.

Für die Kartoffelbauern bedeuten die Ernteausfälle ein finanzielles Risiko, denn sie müssen ihre Kaufverträge mit Firmen wie der Fabrik in Rain am Lech einhalten. Bei Ernteausfall haftet zwar die Versicherung, allerdings sei das Ausmaß dieses Jahr gigantisch, so Färber. Das Bundeslandwirtschaftsministerium will erst nach dem jährlichen Erntebericht Ende August über Hilfen für die Landwirte entscheiden.