Bildrechte: pa / dpa / Rolf Vennenbernd

Reinhard Marx

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Kardinal Marx nimmt die CSU ins Visier

Die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und der CSU bleiben angespannt. Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, erneuerte seine Kritik an der Flüchtlingspolitik der Partei. Von Tilmann Kleinjung

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

"Eine Partei, die sich für das C im Namen entschieden hat", gehe eine Verpflichtung ein, mahnte Marx im Interview mit der "Zeit". Adressat dieser Worte ist die CSU. Dass Bundesinnenminister Horst Seehofer seinen 69. Geburtstag mit 69 Abschiebungen am selben Tag in Verbindung gebracht hatte, bezeichnete der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz als "höchst unangemessen".

"Nationalist und katholisch geht nicht"

Marx warnte die CSU vor einem Rechtsruck: "Nationalist sein und katholisch sein", das gehe nicht. Beim gestrigen Jahresempfang seines Erzbistums München ergänzte Marx: Er unterstelle keiner im Bayerischen Landtag vertretenen Partei Nationalismus. Aber die Tendenz, "Europa zu einer Festung auszubauen und uns die Armut vom Leibe zu halten" sei doch sehr stark. Ihren Ausgangspunkt hat die aktuelle Beziehungskrise zwischen CSU und Kirche in dem Kreuzerlass von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Marx sagte gestern abend in München, er freue sich über das Kreuz im öffentlichen Raum. Er freue sich aber noch mehr, wenn das Kreuz "die Botschaft des Evangeliums" vermittle.