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Horst Seehofer

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Integrationsminister kritisieren Seehofer für Islam-Äußerung

Über zwei Tage hinweg hatten die Vertreter der 16 Bundesländer bei der Integrationsministerkonferenz über die zukünftige Integrationspolitik auf Länderebene beraten – und am Ende mussten sie doch die Bundespolitik kommentieren.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Seehofer hatte kurz zuvor in einem Interview gesagt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. "Ich finde Herrn Seehofers Äußerungen an seinem zweiten Arbeitstag alles andere als hilfreich," sagte Manne Lucha (B'90/Die Grünen), baden-württembergischer Sozial- und Integrationsminister und Vertreter der Länder mit einer Regierungsbeteiligung der CDU. "Es leben vier Millionen Menschen mit muslimischen Glauben hier. Sie alle gehören in diese Gesellschaft. Wir wollen keinen Keil in unsere Gesellschaft treiben," so Lucha.

Sozialsenatorin verweist auf Religionsfreiheit

Die für Integration zuständige Hamburger Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte: "Man ist gut beraten, als Minister für alle Deutschen da zu sein, egal welcher Religion sie angehören." Das Grundgesetz garantiere Religionsfreiheit.

Mehr und bessere Integrationskurse gefordert

Schwerpunkt der zweitägigen (15./16.03.18) war unter anderem die Frage, wie Frauen zur Teilnahme an Sprach- und Integrationskursen ermutigt werden können. Die Länder fordern deshalb vom Bund unter anderem einen Ausbau der Sprach- und Integrationskurse – und einen besseren Zuschnitt der Kurse auf Migranten mit Kindern. Denn gerade auf dem Land fehlt oft eine Kinderbetreuung während der Kurse. Außerdem wollen sie ein Forschungsprojekt anstoßen, das die Verdienste der Gastarbeiter für Deutschland herausheben soll.