Die CSU-Landtagsabgeordnete Wittmann hörte sich die Sorgen und Nöte der Anwohner an, die vor allem den Lärm beklagten, sowie den Alkoholkonsum der Heimbewohner. Viele Waldkraiburger äußerten auch ihre Ängste, wie zwei Mütter, deren Kinder auf dem Schulweg an der Unterkunft vorbei müssten.
Pöbelei gegen das Personal
Der Leiter eines nahegelegenen Supermarkts berichtete von weiteren Schwierigkeiten. Asylbewerber würden immer wieder das Personal anpöbeln, so dass Mitarbeiter bereits darüber nachdächten, den Arbeitsplatz zu wechseln. Es käme auch vor, dass sie willkürlich Lebensmittelverpackungen aufreißen würden.
Wertverlust der Wohnungen
Andere Anwohner sprachen vom Werteverlust ihrer Wohnungen und Häuser, Mieter würden kündigen, weil sie den nächtlichen Lärm nicht aushalten könnten. Die Integrationsbeauftragte der Staatsregierung, Mechthilde Wittmann, notierte sich die Berichte und Beschwerden der Anwohner. Sie sprach von belastenden, unerträglichen Zuständen für die Anwohner.
Weg mit den Sitz-Bänken
Mechthilde Wittmann versprach zu helfen und nach Lösungen zu suchen. So könnte die Sicherheitswacht den Schulweg der Kinder schützen, Sitz-Bänke könnten abgebaut werden, auf denen die Asylbewerber herumlungern, auch soll es für die Waldkraiburger Einrichtung baldmöglichst einen Umstieg von Geld- auf Sachleistungen geben, damit die jungen Männer schwerer an Alkohol kommen.
Raus aus dem Wohngebiet
Die Integrationsbeauftragte will sich auch mit der Regierung von Oberbayern in Verbindung setzen, ob es am Stadtrand von Waldkraiburg ein geeigneteres Gebäude für eine Erstaufnahmeeinrichtung gibt, statt in einem Wohngebiet.
Wittmann will "keinen Millimeter mehr nachgeben"
Wittmann machte deutlich, dass sie ein Schreiben mit den Erfahrungsberichten der Anwohner an Ministerpräsident Markus Söder, den bayerischen Innenminister Joachim Hermann, sowie Bundesinnenminister Horst Seehofer schicken wird, um ihnen in Sachen Asylplan und Ankerzentren den Rücken zu stärken.
Die Integrationsbeauftragte wörtlich: "Wir können keinen Millimeter mehr nachgeben, unserer Bevölkerung ist so etwas wie in Waldkraiburg nicht zumutbar."
Mehr Sicherheitspersonal und ein Bolzplatz
Vor einer Woche hatte der Abtransport von Kühlschränken zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und einem Polizei-Großeinsatz in der Erstaufnahmeeinrichtung geführt. Am vergangenen Dienstag brachte ein Runder Tisch erste Maßnahmen: In der Unterkunft sind zusätzliches Sicherheitspersonal und eventuell auch Überwachungskameras geplant. Für die Bewohner soll es mehr sinnvolle Beschäftigung geben – und einen Bolzplatz.