Bildrechte: BR/Veronika Scheidl

Ein Wellensittich bekommt im Augsburger Tierheim zur Kennzeichnung einen Ring um den Fuß, nachdem er untersucht worden ist

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Illegaler Handel mit Ziervögeln in Augsburg?

Vergangene Woche hat das Augsburger Tierheim einem Tierhalter 150 Vögel weggenommen: Wellensittiche, Zierfinken und Kanarienvögel. Das Augsburger Veterinäramt geht jetzt von illegalem Vogelhandel aus. Von Veronika Scheidl

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Nach Angaben des Veterinäramts waren die Ziervögel in einem kleinen Geschäftsraum in verschiedenen Käfigen untergebracht. Diese Käfige waren für die Masse an Vögeln viel zu klein, sogar in einem Hamsterkäfig mussten einige von ihnen hausen. Verdreckt, Milben in den Schnäbeln, abgebrochene Zehen und Schwanzfedern: Das Veterinäramt untersucht derzeit, ob und wie der bisherige Halter gegen das Tierschutzgesetz verstoßen hat.

Noch müssen die Vögel im Augsburger Tierheim bleiben

Das Amt geht derzeit davon aus, dass es sich um illegalen Vogelhandel handelt. In den kommenden Tagen will das Amt den Fall weiter untersuchen, währenddessen päppelt das Augsburger Tierheim die Vögel auf. Erst wenn das Veterinäramt zu einem Ergebnis gekommen ist, können die Tiere weiter vermittelt werden.

Tierheim versucht, die Vögel aufzupeppen

Das Augsburger Tierheim steht nun vor einer "gewaltigen Herausforderung", wie der Vorsitzende Heinz Paula sagt. Die Tiere sind seinen Angaben zufolge großteils in einem sehr schlechten Zustand, einige sind deswegen bereits verendet. Beim bisherigen Halter seien die Vögel in nur einem Raum gehalten worden, kaum Futter, kaum Wasser, und ohne die Möglichkeit zu fliegen. Die Tierheim-Tierärztin hat nun alle Hände voll zu tun, die Vögel durchzuchecken und sie wieder aufzupäppeln.

"Wir wissen nicht, welche Krankheiten die Vögel haben. Deswegen stehen sie unter Quarantäne." Heinz Paula, Vorsitzender des Augsburger Tierheims

Hohe finanzielle Belastung für das Augsburger Tierheim

Auch sei nicht absehbar, ob und wann die Vögel vermittelt werden können, dazu müssten erst die Untersuchungsergebnisse der Behörden abgewartet werden. Hinzu kommen die hohen Kosten: Sechs Euro am Tag muss das Tierheim für jeden einzelnen Vogel ausgeben - bei rund 150 Vögeln macht das 900 Euro am Tag. Das Tierheim bittet deswegen um Spenden, um diese finanzielle Belastung zu stemmen.