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Horst Seehofer

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Horst Seehofer erhielt Drohbrief - Ermittlungen laufen

Im Wahlkampfendspurt hat Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer gestern einen Drohbrief erhalten. Der Brief wurde an seine Privatadresse geschickt. Seehofer war nicht der einzige Spitzenpolitiker in Deutschland, der einen Drohbrief bekam.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio.

In einem Gespräch mit Journalisten am Nachmittag bestätigte Seehofer den Erhalt des Briefes, der an seine Privatadresse geschickt worden war. Genauere Angaben wollte er nicht machen. Die Ermittlungen laufen.

Drohbrief mit weißem Pulver

Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa haben Unbekannte an mehrere Spitzenpolitiker Briefe mit weißem Pulver geschickt, nicht nur an Horst Seehofer (CSU), sondern auch an die Spitzenkandidatin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, an den Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele sowie an die Linke-Abgeordneten Gregor Gysi und Gesine Lötzsch. Auch der Ehemann von Angela Merkel erhielt so einen Brief.

Trotz Drohbrief bestand wohl keine Gefahr

Nach Angaben der Berliner Polizei stellten Kriminaltechniker fest, dass das Pulver ungefährlich ist. Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums sagte, die Substanzen würden noch im Detail untersucht. "Nach bisherigen Erkenntnissen bestand aber keine Gefahr für die Empfänger." 

Seehofer sagte zu den Vorfällen: "Ich kann das bestätigen." Der Brief sei am Mittwoch bei ihm zu Hause angekommen: "Ich möchte nicht mehr dazu sagen." 

Ströbele veröffentlicht Drohbrief

Ströbele veröffentlichte auf Twitter ein Foto des Briefes, in dem sich auch eine Rasierklinge befand. Er enthielt zudem ein Blatt Papier mit einigen arabischen Worten, darunter "tödlich, nicht berühren, Milzbrand und Gott ist groß". Ströbele sagte der dpa: "Ich bekomme leider sehr viele Drohbriefe". Im konkreten Fall gehe er davon aus, dass das Schreiben "eher von der rechten Seite» komme, die eine falsche Fährte legen wolle. Nach Einschätzung von Fachleuten deuten die arabischen Formulierungen nicht auf einen Muttersprachler hin. 

Drohbrief an private Adressen

Gysi sagte: "Wenn es sich um eine Drohung handelt, wie es nach dem derzeitigen Erkenntnisstand aussieht, besorgt mich, woher die Absender die privaten Adressen der betroffenen Politikerinnen und Politiker, meine eigene eingeschlossen, haben."

Staatsschutz ermittelt

In Berlin übernahm der für Straftaten mit politischem Hintergrund zuständige Staatsschutz die Untersuchungen. Ermittelt werde wegen Störung des öffentlichen Friedens nach Androhung einer Straftat.