Nur knapp drei Minuten dauert die Sprachnachricht, die derzeit per WhatsApp auf vielen Handys im Raum Bad Wörishofen landet, doch der Inhalt hat es in sich. Eine Computerstimme droht darin, den Empfänger und weitere Familienmitglieder umzubringen, wenn die Nachricht nicht weitergeleitet wird. Die Rede ist von grausamen Methoden mit viel Blut.
Vor allem Schüler betroffen
Betroffen sind vor allem Kinder im Alter zwischen zehn und 15 Jahren. Gerade wegen der expliziten Todesdrohungen sorgt der anonyme Kettenbrief bei Schülern für schlaflose Nächte. So auch bei Corinna Neitzels elfjährigem Sohn Finn. Er hatte die Nachricht zwar angehört, aber nicht weitergeleitet. Stattdessen verständigte er seine Mutter. Ihren Sohn begleitet seitdem die Angst, so Corinna Neitzel.
"Der erste Tag war der schlimmste, also vor allem abends war es eine Katastrophe. Seitdem ist es gleichbleibend. Er sagt, ich weiß, dass es ein Fake ist, aber die Angst kriege ich nicht aus meinem Körper raus." Corinna Neitzel, Mutter eines betroffenen Schülers
Polizei ermittelt derzeit nicht
Dem zuständigen Polizeipräsidium ist der Fall zwar bekannt, ermittelt werde derzeit aber nicht, so ein Sprecher. Eine echte Gefahr gehe von der Nachricht nicht aus. Dennoch rät die Polizei Eltern, den Kettenbrief umgehend zu löschen und das Gespräch mit dem betroffenen Kind zu suchen.