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Gräber-Verlosung

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Gräberverlosung in Berchtesgaden

Ganz Berchtesgaden tuschelt darüber, wer mal in welchem Grab liegen wird. Denn heute werden zum ersten Mal nach langer Zeit wieder Grabstätten vergeben – aber es gibt zu viele Bewerber. Die Lösung: eine Gräber-Lotterie! Von Martin Binder

Über dieses Thema berichtet: Bayern am .

Bereits um 08.15 warfen die ersten Interessenten ihre Namenszettel in die gläserne Losbox. Knapp zwei Stunde später war es so weit: "Losfee" Katharina Koller von der Markgemeinde zog den ersten Namen, Bürgermeister Franz Rasp verkündete ihn auf der Bühne im großen Saal des Berchtesgadener Kongresszentrums.

Sieglinde Skriwan aus Berchtesgaden hatte die erste Wahl bei den 140 Gräbern und 60 Urnenplätzen. Sie suchte zusammen mit ihrem Mann ein Grab neben dem eines Onkels aus, mit Blick auf die Marktgemeinde. "Passt" war ihr kurzer Kommentar zum ersten Platz.

Mehr Tote als Platz

Der Alte Friedhof in Berchtesgaden wurde 1685 eröffnet, seit Jahrzehnten durften dort nur noch Familien bestatten, die bereits ein Grab hatten. Jetzt haben wieder viele Berchtesgadener die Möglichkeit, dort eines der begehrten Gräber zu bekommen. Sie müssen nicht mehr auf den Neuen Friedhof im Nachbarort Schönau ausweichen zu müssen, der schwerer zu erreichen ist.

Verlosung soll Lieblingsplatz sichern

280 Interessenten hatten sich für die 200 Plätze beworden. So wie es aussieht, bekommt aber jeder einen Platz. Denn die Teilnahme bei der wohl bundesweit einmaligen Verlosung war nicht begrenzt. So bewarben sich oft alle Mitglieder einer Familie um ein Grab. Wenn sie es hatten, zogen die anderen zurück. Die meisten der Bewerber kommen aus Berchtesgaden – sie wollen wieder ein Grab in ihrer Gemeinde.