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Polizist vor Streifenwagen

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Gewalt gegen Polizisten nimmt auch in Oberfranken zu

Die Gewalt gegen Polizisten nimmt zu und das auch in Oberfranken. Nahezu täglich werden Polizisten von Straftätern beleidigt, oder aber körperlich und mit Waffen angegriffen.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Konkret zählte das Polizeipräsidium Oberfranken 604 Fälle von Gewalt im Jahr 2016. Dies stelle nach zwei Jahren wieder eine Steigerung der Gewalttaten um rund 14 Prozent dar, teilt das Polizeipräsidium am Donnerstag mit. 190 Beamte erlitten bei den Angriffen zum Teil schwere Verletzungen.

Angriff auf der Straße

Die Mehrzahl der Täter waren männlich und hatten die deutsche Staatsbürgerschaft. Über dreiviertel der Täter standen unter Drogeneinfluss – meist Alkohol. Die Angriffe auf Polizisten ereigneten sich überwiegend auf Straßen, Wegen und Plätzen. Die Gewalt gegen Polizeibeamte steht in der Regel in unmittelbarem Zusammenhang mit polizeilichen Maßnahmen. Oftmals sind diese jedoch nur geringfügig, wie beispielsweise Identitätsfeststellungen, so die Polizei.

Bespuckt und gebissen

Im Februar vergangenen Jahres wurden Polizisten zum Beispiel zu einem Streit nach Weismain im Landkreis Lichtenfels gerufen. Der alkoholisierte Tatverdächtige wollte sein Opfer nicht loslassen und versuchte einem der Polizisten in die Genitalien zu treten. Erst nach dem Eintreffen weiterer Polizisten ließ sich der Beschuldigte beruhigen und stimmte einer Untersuchung zu. Im Rettungswagen trat und schlug der Mann um sich und spuckte einem eingesetzten Beamten ins Gesicht. Der Beschuldigte selbst ist an Hepatitis C erkrankt. Eine Polizistin wurde bei dem Einsatz verletzt und musste den Dienst abbrechen. Bei allen Beamten wurde die Kleidung mit Blut verunreinigt. Zu einer Ansteckung kam es aber nicht.

In einem anderen Fall in Hof verbiss sich ein 37-jähriger selbstmordgefährdeter Mann im Oberschenkel einer Polizistin. Die Beamtin hatte mehrere Stunden lang starke Schmerzen und über Wochen ein großflächiges Hämatom.