S-Bahn

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Fürther S-Bahn-Streit: Gericht sieht Planungen der Bahn kritisch

Wird eine S-Bahn durchs Knoblauchsland gebaut oder nicht? Der jahrelange Rechtsstreit um den S-Bahn-Verschwenk bei Fürth geht in die Schlussrunde. Das letzte Wort hat nun das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Die Kontrahenten stehen sich unversöhnlich gegenüber: Auf der einen Seite die Deutsche Bahn, die die S-Bahnstrecke von Fürth nach Bamberg abseits der Fernbahnstrecke bauen will. Auf der anderen Seite die Stadt Fürth, der Bund Naturschutz und betroffene Landwirte im Gemüseanbaugebiet Knoblauchsland, die dafür plädieren, das S-Bahn-Gleis neben der bestehenden, ohne Verzweigung geführten Fernbahnstrecke Richtung Erlangen, zu errichten.

Gericht bestärkt Verschwenk-Gegner

Die Vorsitzende Richterin am Bundesverwaltungsgericht bestärkte die Gegner des S-Bahn-Verschwenks in ihrer Meinung. Zu Beginn der Verhandlung am Mittwoch (25.10.2017) sagte Renate Philipp, die Richter sähen eine ganze Reihe von Punkten, "die das Potential für eine Feststellung der Rechtswidrigkeit und Nichtvollziehbarkeit" der Planungen hätten. Dazu zählen nach ihrer Einschätzung unter anderem Artenschutzprobleme und wasserrechtliche Bedenken. Hinzu kämen kritische Einschätzungen zur Inanspruchnahme von Eigentum der privaten Kläger für den S-Bahn-Bau. "Ich sage ausdrücklich Potential. Wir haben uns in keinem dieser Punkte eine abschließende , feste Meinung gebildet", unterstrich Philipp.

Drei Verhandlungstage

In der mündlichen Verhandlung am obersten deutschen Verwaltungsgericht, die voraussichtlich bis Freitag (27.10.2017) dauert, sollen alle Punkte der Reihe nach angesprochen werden. Wann ein Urteil fällt, ist noch offen. In der Regel legt der Senat am Ende der mündlichen Verhandlung einen Termin zur Verkündung einer Entscheidung fest. Mit dem S-Bahn-Verschwenk durchs Knoblauchsland sollte ursprünglich ein Gewerbegebiet angebunden werden, das aber nie gebaut wurde.