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Gedenkstätte für ermordete Sinti und Roma

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Freistaat schließt Vertrag mit Landesverband der Sinti und Roma

Sinti und Roma sind von den Nazis im Dritten Reich verfolgt und getötet worden. Auch heute werden sie noch diskriminiert. Dagegen kämpft der Landesverband der Sinti und Roma. Er soll vom Freistaat noch besser unterstützt werden. Von Regina Kirschner

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Beide Seiten haben einen Vertrag unterzeichnet, in dem eine engere Zusammenarbeit und eine finanzielle Förderung des Freistaats rechtlich verankert werden.

Etwa 12.000 Sinti und Roma leben aktuell in Bayern. Sie haben im Alltag immer wieder mit Diskriminierung zu kämpfen – etwa bei der Wohnungs- oder Arbeitssuche, berichtet Erich Schneeberger vom Bayerischen Landesverband der Sinti und Roma.

Gemeinsame Erinnerung an Opfer des NS-Regimes

Dass der Freistaat Bayern und der Landesverband nun einen Staatsvertrag unterzeichnet haben, nennt Schneeberger ein historisches Ereignis. Sein Wunsch: "Ich will Normalität im alltäglichen Leben. Ich will die gleichen Rechte haben wie jeder normale Deutsche."

In dem nun unterzeichneten Vertrag bekennen sich der Freistaat und der Landesverband von Sinti und Roma zu einer engen Zusammenarbeit. Sie wollen unter anderem gemeinsam an die Opfer des NS-Regimes erinnern. Denn während des Dritten Reichs wurden Sinti und Roma von den Nazis verfolgt, in Konzentrationslager gesperrt und getötet. 

Seehofer: Schutz von Minderheiten ist Schutz der Demokratie

Außerdem legt das Abkommen eine finanzielle Förderung des Verbands durch den Freistaat fest. "Sinti und Roma gehören zu uns nach Bayern. Sie sind Bayern", sagte Ministerpräsident Horst Seehofer beim Festakt im Prinz Carl Palais in München. Auch Seehofer sprach von einem historischen Tag und betonte die Bedeutung des Vertrages: "Wer im Lande für den Schutz von Minderheiten eintritt, schützt gleichzeitig unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat."

Gerade in unserer Zeit sei es aktueller denn je gegen Rassismus und Feindlichkeit gegenüber Minderheiten zu kämpfen, so Seehofer.