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Tropfen aus einem Wasserhahn

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Franken zahlen am meisten fürs Wasser

Wasser aus der Leitung wird immer teurer, vor allem in Franken. Verglichen zu 2014 verteuerte sich der Preis von Trinkwasser im Freistaat um 5,4 Prozent. Am meisten zahlt ein Vier-Personen-Haushalt in Mittelfranken. Von Claudia Grimmer

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

In Bayern müssen die Franken für Wasser- und Abwasserentgelte am tiefsten in die Tasche greifen. Nach einer Erhebung des Bayerischen Landesamts für Statistik in Fürth zahlen dabei viele kreisfreie Städte und Gemeinden in Unter-, Mittel- und Oberfranken zum Teil 1,90 Euro oder mehr für einen Kubikmeter Wasser. Der Durchschnitt in Bayern liegt bei 1,50 Euro pro Kubikmeter.

Die Mittelfranken müssen am tiefsten in die Tasche greifen

Ein Vier-Personen-Haushalt zahlt demnach durchschnittlich in Mittelfranken 738 Euro im Jahr, in Unterfranken 737,10 Euro, in Oberbayern zum Vergleich nur 578,63 Euro. Einen der höchsten Preise für einen Kubikmeter Wasser zahlen die Ansbacher: Er liegt bei 2,99 Euro bei einer jährlichen Grundgebühr von 68,75 Euro. Die Stadt Fürth verlangt 2,27 Euro für den Kubikmeter Wasser und eine jährliche Grundgebühr von 98,35 Euro. Zum Vergleich dazu zahlen die Bürger in München 1,64 Euro pro Kubikmeter und eine jährliche Grundgebühr von 87,06 Euro.

Steigerung in den letzten drei Jahren um elf Prozent

Verglichen zu 2014 verteuerte sich insgesamt der Preis von einem Kubikmeter Trinkwasser im Freistaat um 5,4 Prozent. Die Grundgebühr lag pro Jahr (2016) und Haushalt bei durchschnittlich 53,37 Euro brutto. Dies bedeutet eine Steigerung innerhalb von drei Jahren um 5,31 Euro oder elf Prozent. Bei der Preissteigerung der Grundgebühr lagen insgesamt gesehen die Mittelfranken zwar mit vorne, die höchste Steigerungsrate gab es jedoch in Schwaben mit 26,8 Prozent.

Die meisten kreisfreien Städte und Gemeinden rechneten den Wasserverbrauch im Jahr 2016 als Gebührenkombination aus mengenabhängiger Gebühr und Grundgebühr (96,7 Prozent) ab. Nur 68 Gemeinden erhoben keine Grundgebühren.

Abwasserentgelt ist in Neu-Ulm am höchsten

Bei den mengenabhängigen Abwasserentgelten liegen zwar die Neu-Ulmer vorne, mit 3,25 pro Kubikmeter und einer jährlichen Grundgebühr in Höhe von 38,35 Euro. Im Durchschnitt zahlen aber auch hier die Franken am meisten. Hier müssen viele kreisfreie Städte und Gemeinden 2,50 Euro und mehr für einen Kubikmeter bezahlen. Der Preisdurchschnitt im Freistaat liegt bei 1,96 Euro pro Kubikmeter. Die Steigerungsrate der Grundgebühr bei Abwasser war vor allem in Oberfranken mit 13 Prozent in den vergangenen drei Jahren am höchsten. Die bayernweite Verteuerung lag bei 4,2 Prozent.

Die ermittelten Preise des bayerischen Landesamtes für Statistik beziehen sich auf die monatlich beziehungsweise jährlich zu leistenden Zahlungen. Einmalzahlungen, wie zum Beispiel Anschlussgebühren, Herstellungsbeiträge oder einmalige Verbesserungsaufwendungen sind nicht enthalten. Die Erhebung der Wasser- und Abwasserstatistik wird alle drei Jahre erhoben. Dazu wurden alle für die 2.056 kreisfreien Städten und Gemeinden verantwortlichen Wasserversorgungsunternehmen befragt.