Umweltminister Marcel Huber (CSU) verkündete die Ergebnisse seines Ortstermins auf einer Pressekonferenz – im Hintergrund der leere See. Eine Arbeitsgruppe mit allen Beteiligten rund um den See soll nun gemeinsam erarbeiten, wie man die unterschiedlichen Interessen am Forggensee unter einen Hut bringen kann. Geleitet wird die Arbeitsgruppe von Ostallgäus Landrätin Maria Rita Zinnecker.
Gemeinsam Lösungen finden
Der Tourismus will natürlich, dass der See im Winter möglichst nicht mehr ganz abgelassen wird. Die Kraftwerksbetreiber am Lech brauchen das Wasser aus dem Stausee im niederschlagsarmen Winter aber für eine kontinuierliche Stromproduktion, und die Wasserwirtschaft den See als Hochwasserspeicher. Gemeinsam sollen nun Lösungen gefunden werden, wie und wie weit der See in Zukunft je nach Jahreszeit ab- und wieder aufgestaut werden kann.
Zusagen des Ministers auch bei Verlandung und Treibholz
Auch beim Thema Verlandung hat Huber die finanzielle und fachliche Unterstützung seines Ministeriums zugesagt: Fahrrinnen für die Schifffahrt, die Häfen und betroffene Badebereiche sollen nach Möglichkeit bald ausgebaggert werden. Und auch das Thema Treibholz will die gemeinsame Arbeitsgruppe angehen.
Zurzeit liegt der Forggensee wegen der Sanierung des mehr als 60 Jahre alten Staudammsbei Roßhaupten trocken. Ob und wann er dieses Jahr wieder aufgestaut werden kann, wird sich erst im Juni entscheiden.
Wirtschaftsministerium soll Sonderförderung prüfen
Einen Rechtsanspruch auf Entschädigung für alle touristischen Betriebe, die Einbußen durch den leeren See haben, gibt es laut dem Kraftwerksbetreiber nicht. Der Umweltminister hat aber angekündigt, dass er das Thema an das für den Tourismus zuständige Wirtschaftsministerium weitergeben will. Es solle prüfen, ob es die Möglichkeit von Sonderförderungen für die Betroffenen gibt.
Landrätin Zinnecker zeigte sich nach dem Ortstermin mit der zugesagten Unterstützung des Freistaats hoch zufrieden. Der gordische Knoten am Forggensee sei nach vielen Jahren nun endlich durchschlagen, so die Landrätin.