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Mainschleifenbahn nach Volkach

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Förderverein Mainschleifenbahn bekommt Weintourismuspreis

Seit Jahren lockt der Förderverein Mainschleifenbahn mit seinem historischen Schienenbus Touristen an die Mainschleife und begeistert sie so auch für den Wein. Dafür wurde der Verein in Iphofen mit dem Weintourismuspreis 2018 ausgezeichnet.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

In seiner Laudatio würdigte der Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, Artur Steinmann, das besondere Engagement der Ehrenamtlichen: "Sie haben erreicht, dass der weithin bekannte rote Schienenbus weiterhin begeisterte Gäste an die Mainschleife bringt. Der Weintourismus an der Mainschleife hat Ihnen sehr viel zu verdanken."

Ehrenamtliche Helfer halten Strecke in Schuss

Die Frauen und Männer des Fördervereins haben den Preis stolz entgegengenommen. "Das ist eine hohe Auszeichnung für uns", sagte der erste Vorsitzende Christian Oswald dem Bayerischen Rundfunk. "In erster Linie natürlich für unsere Mitglieder, die das ganze Jahr über die Strecke pflegen und in Schuss halten. Sie haben maßgeblich daran mitgewirkt, dass die Strecke seit 2003 überhaupt wieder befahren werden kann."

1909 verkehrte zwischen Seligenstadt und Volkach erstmals eine Bahn. Als die Strecke 1994 stillgelegt wurde, formierte sich Widerstand. Mit Hilfe von Politikern stoppten Bürger den bereits eingeleiteten Rückbau und leiteten die Wiederbelebung der Strecke in die Wege. 2004 erwarb der Verein einen eigenen Schienenbus, der zwischen Mai und Oktober zwischen den Haltepunkten verkehrt. 

200.000 Euro Mehrumsatz durch Fahrgäste

2017 beförderte der rote Schienenbus rund 14.000 Gäste, die teils von weither angereist waren: "Einmal im Jahr besucht uns ein älterer Herr aus Norwegen, der extra wegen der Mainschleifenbahn hierher kommt", erzählt Förderverein-Mitglied Wolfgang Schramm. Zu den regelmäßigen Fahrgästen zähle außerdem eine kleine Reisegruppe aus Berlin, "sie kommt jedes Jahr gegen Ende der Saison."

Tatsächlich reise ein Teil der Touristen nur wegen des historischen Schienenbusses in die Region, erzählt Schramm und zitiert eine Studie: "Man hat ausgerechnet, dass diese Fahrgäste ungefähr 200.000 Euro Mehrumsatz hier lassen."

Strecke soll reaktiviert werden

Der Förderverein setzt sich seit Jahren dafür ein, dass die Strecke zwischen Volkach und Würzburg reaktiviert wird. Deshalb sagt Christian Oswald: "Ich würde mich sehr freuen, wenn wir von Joachim Hermann eine Aussage bekämen zum Thema Reaktivierung. Sprich: Dass hier jeden Tag wieder ein Schienenfahrzeug zwischen Volkach und Würzburg verkehrt. Damit hätten wir eine durchgehende Direktverbindung in 25 Minuten, umsteigefrei – das wäre für die Region ein echter Quantensprung."

Der Weintourismuspreis 2018 wurde im Rahmen des Wein-Tourismus-Symposiums verliehen. In dessen Mittelpunkt steht die deutschlandweit einzigartige Kampagne "Franken - Wein.Schöner.Land". Mit dem Weintourismus wird in Franken inzwischen ein Umsatz von 3,4 Milliarden Euro pro Jahr gemacht.