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Bombenfund

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Fliegerbombe in Neu-Ulm soll heute entschärft werden

Die 500-Kilogramm schwere Fliegerbombe, die Ende der Woche bei Bauarbeiten in der Neu-Ulmer Innenstadt gefunden wurde, soll heute entschärft werden. Dazu wird zunächst ab 8:30 Uhr die Evakuierung rund um die Fundstelle beginnen. Von Joseph Weidl

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Insgesamt müssen 12.000 bis 13.000 Neu-Ulmer ihre Wohnungen verlassen. Wer das bisher noch nicht getan hat, sollte sich warme Sachen zum Anziehen mitnehmen, in der Nacht auf heute hat es geschneit in Neu-Ulm. Die Bombe selber dürfte nicht vom Schnee bedeckt sein, über ihr ist schon seit Tagen ein großes, rotes, geschlossenes Zelt angebracht.


Hotline für Betroffene

Bereits seit Freitagabend hat die Stadt eine Hotline geschaltet, über die die Neu-Ulmer Fragen zur Evakuierung stellen konnten: 0731-97441898. Die Nummer soll auch heute weiter erreichbar bleiben. Außerdem wurden so Krankentransporte für alle Bürger vermittelt, die nicht gut zu Fuß sind. Wer nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommt, der kann heute ab 8:30 Uhr die Shuttlebusse am Bahnhof nutzen. Die fahren zu den zentralen Warteplätzen, die die Stadt bis zur Zeit nach der Entschärfung an der Weststadtschule und der Mensa der Hochschule eingerichtet hat.


Polizei kontrolliert Evakuierung

Krankenhäuser, Altenheime oder ähnliche Pflegeeinrichtungen liegen glücklicherweise nicht in der Evakuierungszone. Schon ab 8 Uhr früh ist die Stadt für den sonstigen Verkehr gesperrt, auch Züge werden nicht mehr am Neu-Ulmer Bahnhof halten. Um sicherzustellen, dass jeder in Sicherheit ist, werden Kräfte von Polizei, Feuerwehr und Rotem Kreuz in den nächsten Stunden an allen Türen klingeln. Rund sechs Stunden sind dafür eingeplant.


Zweite Bombe in der Nähe?

Danach werden weiter Polizeikräfte Streife fahren, damit sich niemand unberechtigt Zugang zu Wohnungen verschaffen kann. Nach der Evakuierung soll die Entschärfung des Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg beginnen und noch bei Tageslicht abgeschlossen werden. Außerdem wird ganz in der Nähe der Bombe noch ein zweites Objekt auf der Baustelle untersucht. Wenn es sich dabei auch um eine Fliegerbombe handelt, soll diese ebenfalls heute entschärft werden.


Erfahrener Sprengmeister

Der zuständige Sprengmeister, der die Bombe in Neu-Ulm entschärfen wird, hatte bereits an Weihnachten 2016 eine fast zwei Tonnen schwere Fliegerbombe in Augsburg entschärft – dort mussten damals 54.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen.