Ein Fischotter frisst einen Fisch. (Symbolbild)
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Ein Fischotter frisst einen Fisch. (Symbolbild)

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Fischereiverband klagt über zu viele Fischotter

Der Landesfischereiverband Bayern schlägt Alarm. Der Grund: Der Fischotter breitet sich aus und gefährdet dadurch aus Sicht des Verbands die Fischwelt. Jetzt wird eine Entnahme des Otters gefordert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Der Fischotter sorgt weiter für Unmut beim Landesfischereiverband Bayern. In Niederbayern und der Oberpfalz gibt es einen Gesamtbestand von knapp 700 Fischottern. Das schreibt am Mittwoch der Landesfischereiverband Bayern und beruft sich dabei auf eine Bestanderhebung der Universität Graz.

Die Zahlen belegen nach Ansicht des Verbands, dass der Fischotter in Bayern nicht mehr vom Aussterben bedroht ist. Sein strenger Schutzstatus sei in keiner Weise mehr gerechtfertigt und müsse dringend geändert werden, heißt es. Insbesondere in ostbayerischen Flüssen zeige sich bereits ein eindeutiger Verlust an heimischen, auch streng geschützten Fischarten, seit der Fischotter sich wieder ausgebreitet hat.

Teichwirte: Fischotter fressen Teiche leer

Die Oberpfälzer Teichwirtschaft leide in besonderem Maße unter der "Bestandsexplosion" des Fischotters. Die Fischverluste in den Teichen hätten schon Teichwirte zur Aufgabe gezwungen. Teiche würden dann abgelassen, womit die Lebensgrundlage vieler Familienbetriebe verloren gehe und wertvolle Biotope verschwänden.

Entnahme von Fischottern gefordert

Es sei höchste Zeit, die Entnahme von Fischottern zu ermöglichen, fordert Albert Göttle, Präsident des Landesfischereiverbands Bayern. "Alle Wildtiere in Bayern sind gleich viel wert. Es muss Schluss sein mit dem überbordenden Schutz symbolträchtiger Tierarten, wenn dies absehbar zu Lasten anderer gefährdeter Tierarten geht." Man könne nicht zuschauen, bis es für Huchen, Bachforelle und Nase zu spät ist, meint Göttle.

Töten von Fischottern in der Oberpfalz Streitfall

Eigentlich hatte die Bezirksregierung es im März 2020 Teichbesitzern erlaubt, dass an besonders gefährdeten Fischzuchtanlagen je zwei männliche Tiere getötet werden dürfen. Nach einer Klage des Bund Naturschutz hatte das Verwaltungsgericht Regensburg diese artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigungen im August 2021 aber wieder gekippt. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat anschließend die Berufung gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Regensburg zugelassen, welches das Töten von Fischottern verboten hatte.

Der Fischotter gehört zu den streng geschützten Tierarten. Er hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter ausgebreitet – vor allem in der Oberpfalz. Hier sind die Fronten zwischen Teichwirten und Naturschützern verhärtet.

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