Weihnachtsmütze auf Zaunpfal.
Bildrechte: BR / Markus Feulner

Der Fichtelsee im Winter: magisch und heimelig. Solche Eindrücke suchen die Touristen in den kommenden Monaten.

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Fichtelgebirge: Hoffen auf eine gute Wintersaison

Kurz vor Weihnachten beginnt im Fichtelgebirge die Wintersaison. Corona-Einschränkungen gibt es keine mehr, dafür ist vieles teurer geworden. Doch eine Voraussetzung für einen gelungenen Saison-Start stimmt schon mal: Es ist kalt.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Winterzauber am Fichtelsee: Leicht fällt der Schnee, das Land wird langsam weiß. Die mit Tannenzweigen gedeckten Hütten auf der Seeterrasse des Hotels am Fichtelsee warten auf Besucherinnen und Besucher. In einer Feuerschale brennen Holzscheite. Die Weihnachtssaison könne kommen, freut sich Michael Weigel, der Hotelchef. Am 16. Dezember ist offizieller Saisonbeginn rund um den Ochsenkopf. Nach zwei Jahren wird es die erste Saison ohne Corona-Einschränkungen sein. Hoffentlich halte das Wetter, bleibe der Schnee liegen, meint Weigel. Denn genau das würden seine Gäste über Weihnachten und Silvester hier suchen: eine verschneite, romantische Winterlandschaft zum Ausruhen, Genießen, Wandern und natürlich auch für Wintersport.

Energiesparen ohne Komfortverzicht

Bis die Saison richtig beginnt, bereiten sich die Betreiberinnen und Betreiber von Hotels, Pensionen, Berghütten, Skiliften und Freizeiteinrichtungen vor. Im Hotel Puchtler in Bischofsgrün ist Thomas Puchtler stolz auf seine neuen, digital vernetzten Thermostate. Seine Hotelgäste sollen es natürlich warm auf ihren Zimmern haben, aber mehr als 25 Grad sind nicht drin – egal wie weit sie aufdrehen. Außerdem regeln die Thermostate automatisch die Zimmertemperatur herunter, wenn ein Fenster geöffnet ist. Bis zu zehn Prozent Heizkosten ließen sich so einsparen, erklärt Puchtler.

Übernachtungspreise stabil halten

Die Energiepreise setzen den Betrieben zu. Manche, wie Thomas Puchtler, haben noch Glück, weil sie einen langlaufenden Altvertrag für Gas haben. Er müsse seine Zimmerpreise über Weihnachten noch nicht erhöhen, freut sich Puchtler. Andere müssen die höheren Energiepreise jetzt schon an die Kundschaft weitergeben. Genauso ist es mit den Lebensmittelpreisen: Die seien sehr hoch, erklärt Hotelchef Michael Weigel. Eine Portion Gansbrust für 30 Euro wolle sich niemand leisten.

Fichtelgebirge liegt im Trend

Insgesamt ist die Lage in der Gastronomie nicht einheitlich. Zum Einen würden die Leute seltener sein Restaurant besuchen, meint Thomas Puchtler. Zum Anderen aber würden sie, wenn sie kommen, gerne Geld ausgeben. Es gebe zum Beispiel bei den Weihnachtsfeiern einen deutlichen Nachholbedarf, nach zwei Jahren ohne, ergänzt Michael Weigel. Immerhin: Über die Weihnachtsferien seien die beiden Hotels gut ausgebucht. Dass die Urlaubsgäste immer kurzfristiger buchen würden, sei ein allgemeiner Trend. Aber dafür blieben sie auch immer wieder mal länger im Fichtelgebirge als nur für einen zwei- bis viertägigen Kurzurlaub. Tourismuschef Ferdinand Reb blickt zuversichtlich auf die Wintersaison: Die Buchungsanfragen seien wieder auf dem Stand von 2019, also wie vor der Pandemie.

Moderate Preiserhöhung an den Liften

Skifahren wird teurer - auch im Fichtelgebirge sind die Preise erhöht worden, nämlich um 50 Cent bis zwei Euro. So kostet das Tagesticket am Ochsenkopf mit 20 Euro jetzt einen Euro mehr als im Vorjahr. Auch an den Mehlmeiseler Klausenliften haben sich alle Karten um einen bis zwei Euro verteuert. Die Lifte seien nicht die Kostentreiber, aber die künstliche Beschneiung schlage ins Kontor, erklärt Bürgermeister Franz Tauber (FW). Bei 25 Kilowattstunden Stromverbrauch für die großen Schneekanonen komme da heuer schon eine sechsstellige Summe zusammen. Deswegen planen sie in Mehlmeisel in den nächsten Jahren auf Schneelanzen umzustellen, denn diese verbrauchen nur ein Viertel des Stroms. Eine andere Stromsparmaßnahme wäre, nur noch die Hälfte der Skipisten zu beschneien - so macht es auch Herrmann Nickl am Skilift Hempelsberg in Warmensteinach.

Urlauber wollen Skifahren lernen

Auch Wolfgang Biedermann freut sich auf eine Saison ohne coronabedingte Einschränkungen. Im letzten Jahr mussten sie in der Skischule Hottenroth deswegen noch kleinere Gruppengrößen bis zu sieben Personen anbieten - und so wird es auch bleiben. Das Skischulgelände in Fleckl am Ochsenkopf ist präpariert, der Anfängerlift läuft – solange es genug Schnee gibt. Die Anfragen und Buchungen für die Weihnachtsferien seien zahlreich, Biedermann will sich nicht beschweren. Seine Kundschaft kommt aus dem näheren Umland, aber auch aus ganz Deutschland.

Hoffen auf weiße Weihnachten

Für die kommenden Tage sind dauerhaft Minusgrade angekündigt. Dann soll und kann es mit der Produktion von Kunstschnee losgehen. Am 16. Dezember ist offizieller Beginn der Wintersportsaison. Ob der Termin zu halten ist, sei noch offen, erklärt Franz Tauber. Er rechne eher damit, dass seine Klausenlifte rechtzeitig zu Weihnachten laufen werden. Skibetrieb zu Weihnachten hatten sie schon lange nicht mehr im Fichtelgebirge. Das wäre für alle und vor allem für die Feriengäste eine tolle Sache, meint Tauber.

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