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Brückenbau für Ortsumgehung Untersteinach

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Elektrifizierung dank tieferer Gleise: Kritik aus Bayreuth

Tiefere Gleise statt höherer Brücken – so soll die Elektrifizierung der Oberfranken-Achse trotz zu niedriger Brücken bei Untersteinach gerettet werden. Die Stadt Bayreuth kritisiert Idee als zu teuer und nicht hochwassersicher.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Ein runder Tisch am Donnerstag (11.01.18) hat die vermeintliche Lösung des Konflikts Elektrifizierung vs. Ortsumgehung gebracht. Wie die Regierung von Oberfranken mitteilte, verständigten sich die Beteiligten darauf, die Gleise tiefer zu legen, statt die Brücken neu zu planen und höher zu bauen. Doch die Stadt Bayreuth hält nicht viel von dieser Lösung.

Mehrkosten und Hochwasser-Gefahr

Auch eine Tieferlegung der Gleise würde Mehrkosten verursachen, sagte der Leiter der Stabsstelle Strukturentwicklung im Rathaus, Günter Finzel, dem Bayerischen Rundfunk. Er befürchtet außerdem, dass es bei einer Absenkung der Gleise zu Problemen mit Hochwasser kommen könnte.

"Das Absenken der Gleise wird jetzt wahrscheinlich die einzige Möglichkeit bleiben. Sie ist aber technisch nicht unproblematisch, weil wir uns hier im Tal der Schorgast befinden. Da haben wir einen relativ hohen Grundwasserspiegel und es besteht Überschwemmungsgefahr."

Günter Finzel, Stadt Bayreuth

Die Elektrifizierung der sogenannten Oberfranken-Achse könnte dadurch grundsätzlich in Frage gestellt werden. Damit würde die Region "im wahrsten Sinne des Wortes abgehängt", befürchtet der Mobilitäts-Experte.

Regionalpolitiker wollten Baustopp

In den vergangenen Wochen hatten mehrere Politiker im Raum Bayreuth/Kulmbach versucht, einen Baustopp bei den Brücken in Untersteinach zu erzielen. Weil noch nicht klar ist, ob die Strecke überhaupt elektrifiziert wird, könnten die Pläne derzeit nicht geändert werden, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme von Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU). Derzeit werden die Brücken mit einer Durchfahrtshöhe von 4,90 Meter gebaut. Um zwischen Brücke und Zug noch die nötigen elektrischen Leitungen unterzubringen, ist aber eine sogenannte lichte Höhe von 5,70 Meter nötig.

Verantwortliche lehnen Baustopp ab

Für die Teilnehmer des runden Tisches war ein Baustopp aber offenbar doch die schlechtere Alternative. Die Begründung: Neue Planungen für die Brücken der Ortsumgehung Untersteinach seien zu teuer und würden zu lange dauern. Eine Rolle spielt laut Regierung von Oberfranken auch die Unsicherheit, ob die Bahnstrecke in Oberfranken längerfristig überhaupt elektrifiziert wird,.so die Regierung von Oberfranken. An dem runden Tisch nahmen Vertreter des Staatlichen Bauamts Bayreuth, der DB Netz AG sowie die oberfränkische Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz und die CSU-Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner (CSU) teil.

Gleis-Absenkung technisch möglich

Außerdem sei jetzt klar, dass die Tieferlegung der Gleise technisch grundsätzlich möglich sei und im Falle einer späteren Elektrifizierung umgesetzt werden könnte, heißt es von der Regierung von Oberfranken. Mit der Standfestigkeit der bereits fertiggestellten Brücke bei Untersteinach (Lkr. Kulmbach) und der Brücke, die derzeit gebaut wird, würde es keine Probleme geben. Die Brücken zu einem späteren Zeitpunkt abzureißen und höher neuzubauen, sei deshalb nicht nötig. Weitere Abstimmungen zwischen den Verantwortlichen sollen laut Regierung folgen.