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Ehemalige Heimkinder: "Aufarbeitung muss weitergehen"

Viele ehemalige Heimkinder berichten von traumatisierenden Lebens- und Erziehungsverhältnissen im Nachkriegsdeutschland. Ende des Jahres läuft ein Fonds aus, der Betroffenen finanzielle Hilfe gewährte. Die Aufarbeitung aber soll weitergehen.

Über dieses Thema berichtet: Religion und Orientierung am .

Die Aufarbeitung müsse auch 2019 weitergehen, sagte Stefan Rösler, Leiter der regionalen Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder in Bayern, bei einer Fachtagung zur Heimerziehung in den Jahren 1949 bis 1975 in Nürnberg. Er begrüßte daher den Versuch, eine Anlauf- und Beratungsstelle für betroffene Heimkinder in Bayern für zunächst drei Jahre einzurichten. Wenn dies gelänge, wäre das ein gutes Angebot für die Betroffenen, auch wenn hier keine finanziellen Entschädigungen mehr gezahlt würden, sagte er. Der Heimkinderfonds läuft Ende 2018 aus.

Hilfe für 2.600 Menschen aus Bayern

Der Fonds "Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1949 bis 1975" wurde 2012 eingerichtet. Er war ursprünglich mit 120 Millionen Euro ausgestattet, wurde dann aber auf bis zu 302 Millionen Euro aufgestockt. Betroffene mussten sich, um Mittel aus dem Fonds zu erhalten, bis zum 31. Dezember 2014 melden. In Bayern haben rund 2.600 Menschen Mittel aus dem Fonds erhalten. Bundesweit haben rund 20.000 Menschen Unterstützung bekommen. Schätzungen zufolge lebten von 1945 bis 1979 rund 800.000 Kinder in Heimen auf dem Gebiet der Bundesrepublik.