Das Plakat zeigte den Text: "Auch damals dachten viele: 'So schlimm wird's schon nicht werden."'Als er sich gerade mit einem Passanten unterhielt, erfuhr er nach eigenen Angaben von drei Polizisten, "dass ich aufgrund der zweiten Person eine unangemeldete Versammlung abhielte".
Dorfener wollte frei seine Meinung äußern
Vom Landratsamt Erding bekam der demonstrationserfahrene Mann darauf einen Bußgeldbescheid über 253 Euro, gegen den er Einspruch erhob. "Ich hatte nicht die Absicht, eine Versammlung abzuhalten", beteuert der Dorfener: "Ich wollte vielmehr von meinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machen."
Demokratisches Bekenntnis löst "behördliche Verfolgung" aus
Mittlerweile wurde ihm aber vom Amtsgericht ein Verhandlungstermin mitgeteilt. Der Dorfener zeigt sich "tief betroffen, wie heute mit dem Grundrecht der Meinungsäußerung umgegangen wird". Nie hätte er es für möglich gehalten, dass "ein solches bescheidenes, demokratisches Bekenntnis derartige behördliche Verfolgung auslöst".
Arbeitsüberlastung der Gerichte: Neonazis auf freiem Fuß
Gleichzeitig habe er erfahren, dass die Bamberger Justiz vier Neonazis wieder laufen lassen musste, "weil sich die zuständige Strafkammer wegen Arbeitsüberlastung nicht in der Lage sah, den Fall vor Gericht zu bringen".