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Die Folgen von Dürre und Hitze in Bayern

Die Folgen von Dürre und Hitze in Bayern

Die Hitze und extreme Dürre setzen Bayern zu. Noch gibt es kein großes Fischsterben wie im Hochrhein. Die Auswirkungen der heißen und niederschlagsarmen letzten Wochen machen sich aber überall in Bayern bemerkbar. Eine Übersicht von Erich Wartusch

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Dürre sorgt für Ernteausfälle

Die bayerischen Bauern sollen rückwirkend zum 1. August Soforthilfen für ihre Ernteausfälle bekommen. Das hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder beim Besuch auf einem Bauernhof im mittelfränkischen Reichenschwand versprochen. Die Hilfen sollen morgen im Kabinett auf den Weg gebracht werden. Geplant ist, dass der Freistaat 50 Prozent der Futtermittelkosten der Bauern übernimmt, gedeckelt auf 50.000 Euro pro Betrieb. Später könnten auch noch Geldzahlungen bei Getreideausfällen dazukommen. Vor allem in Franken und der Oberpfalz würden die Landwirte die Auswirkungen der Dürre besonders spüren. Idee ist auch eine Futterbörse in Bayern einzurichten, bei der Bauern sich gegenseitig mit Futtermittel aushelfen, wenn dies knapp wird, so Söder.

Bäume leiden unter Wassermangel

In den Wäldern sind vor allem Neuanpflanzungen gefährdet. "Ich schätze, im Moment sind im Landkreis Eichstätt von den Kulturen ca. 30 bis 40 Prozent ausgefallen. Wenn es nicht zu regnen anfängt, dann können wir mit 90 bis 100 Prozent Ausfall rechnen," befürchtet Elke Harrer, Försterin in Eichstätt. Der Bund Deutscher Forstleute hatte vergangene Woche von Bund und Ländern eine Milliarde Euro für den Wald gefordert - dieselbe Summe, die auch der Bauernverband an Soforthilfen für hitzebedingte Ernteausfälle durchsetzen will. Der Bund Naturschutz ruft die Bürger dazu auf, die Stadtbäume zu gießen.

Schifffahrt sitzt auf dem Trockenen

In der niederbayerischen Donau geht fast gar nichts mehr: Die großen Hotelschiffe mussten den Verkehr zwischen Straubing und Passau inzwischen komplett einstellen. Auch die Frachtschifffahrt ist inzwischen fast zum Erliegen gekommen. Die Schiffe können - wenn überhaupt - nur mit ganz wenig Ladung fahren, weil sie sonst auf Grund laufen. Teilweise ist die Wassermenge nur noch knapp zehn Zentimeter über dem historisch gemessenen Tiefstwert aus dem Jahr 1947.

Weinlese startet früh wie nie

So früh wie nie zuvor sind in Franken die ersten Trauben für den Federweißen gelesen worden. In Markt Einersheim (Lkr. Kitzingen) wird der vergorene Traubenmost in etwa fünf bis acht Tagen trinkfertig sein. Der Großteil der fränkischen Winzer wird in etwa zwei Wochen mit der Weinlese beginnen. "Aber auch das ist so früh wie nie zuvor“, sagt der fränkische Weinbaupräsident Artur Steinmann.

Warmes Wasser bringt Fische in Gefahr

Schon jetzt werden in vielen Gewässern neue Höchsttemperaturen von bis zu 25 Grad gemessen, am Main hat es sogar bis 27 Grad. Dadurch steigt die Gefahr, dass Fische von schädlichen Parasiten befallen werden. Gleichzeitig gehe der verfügbare Sauerstoff im Wasser zurück, was das Leben vieler Fische bedrohe, beklagt der bayerische Landesfischereiverband. Er fordert ein Frühwarnsystem nach österreichischem Vorbild. Dadurch könnten Kraftwerke schneller reagieren und wieder mehr Wasser in das ursprüngliche Flussbett leiten, wenn steigende Temperaturen gemessen werden. Außerdem müssten Flüsse und Bäche zum Schutz der Fische wieder natürlicher werden.

Fledermäuse leiden besonders unter Hitze

Die hochsommerlichen Temperaturen bedeuten eine Leidenszeit für viele Fledermäuse in Bayern. Vor allem sind Tiere betroffen, die an oder in Gebäuden ihr Quartier haben und dort in tödliche Hitzefallen geraten. Wenn bei hohen Temperaturen keine Ausweichmöglichkeiten zur Verfügung stehen, kann der Nachwuchs nicht einfach seine Behausung verlassen. Beim verzweifelten Versuch der unerträglichen Hitze zu entkommen, können die Jungtiere aus dem Quartier fallen oder flüchten sich wenn möglich in darunterliegende Wohnungen.