Der Orgelbau-Spezialist und Physiker Jürgen Scriba hat die berühmte Passauer Domorgel samt Kirchenraum dreidimensional vermessen. Acht Milliarden Koordinaten und über 20.000 Fotos wurden dafür verrechnet, wie die Pressestelle des Bistums Passau am Donnerstag mitteilte. Das Ergebnis ist jetzt auf der Internetseite des Bistums Passau zu sehen.
Virtueller Rundgang möglich
Nun könne als "Nebenprodukt" jeder einen virtuellen Rundgang zwischen den etwa 10.000 Pfeifen der Hauptorgel unternehmen. Die Domorgel im Passauer Stephansdom besuchen laut Bistum jährlich Tausende Gläubige, Touristen und Orgelfans. Wie das enorme Instrument von innen aussehe, hätten aber bisher nur eine Handvoll Spezialisten gewusst.
Monatelange Arbeit
In den vergangenen zwölf Monaten habe der Würzburger Scriba viele Tage in der sechsstöckigen Großorgel verbracht und teure optische Instrumente über steile Leitern in fast jeden Winkel des Gehäuses geschleppt. Mit Mitteln eines Innovationsprogramms des Bundeswirtschaftsministeriums sollte in einer Machbarkeitsstudie herausgefunden werden, wie sich Laserscanner und hochauflösende Panoramafotografie kombinieren ließen, um einen digitalen Zwilling einer so komplexen Anlage zu erschaffen, heißt es. Bisher seien Scanner meist nur auf Großbaustellen eingesetzt worden. Doch eine Fabrikhalle zu erfassen sei geradezu simpel im Vergleich zu einer verschachtelten Orgel.
Passauer Orgel ideal für den Scan
Die Passauer Orgel schien für das Vorhaben prädestiniert, wie es heißt. Zum einen aufgrund der Komplexität des Bauwerks, zum anderen, weil sich durch die Sanierung bis 2025 der historische Zustand der Orgel nach und nach verändern werde.
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